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2024-1077

Falsche OP und Krankenhauskeim

Fallbeschreibung:

Ich wechselte den Hausarzt/ die Hausärztin. Ich hatte eine Spinalkanalverengung, mit der ich bei einem Orthopäden in Behandlung war. Der neue Hausarzt/ Die neue Hausärztin empfahl mir dringend einen Neurochirurgen aufzusuchen. Er/ Sie gab mir auch einen Namen von einem ansäßigen Neurochirurgen. Der/ Die Neurochirug*in empfahl mir dringend zu eine Wirbelsäulenoperation. Es gab noch ein paar Untersuchungen, dann wurde der Termin in einer Klinik gemacht. Im Sommer 2022 wurde ich operiert und bekam eine Wirbelsäulenprothese. Ein paar Tage später wurde ich entlassen. Nach Zwei Wochen gingen die Schmerzen los. Ein paar Tage später hatte ich einen Termin beim Neurochirurgen, am und bei der Radiologie, da sah alles gut aus. Nur der/die Radiologe*in war erstaunt, dass nicht die ganze Spinalkanalverengung entfernt worden war. Im Sommer 2022 bekam ich dann Tilidin 100 verschrieben. Tildin half nur bedingt gegen die Schmerzen. Ein paar Tage spätzer wies mich der Neurochirurg in die Notaufnahme des örtlichen Krankenhauses ein. Dort bekam ich eine Spritze und man schickte mich, bevor irgend eine Wirkung eingetreten war, nach Hause. Drei Tage später sah ich den Neurochirurgen zum letzten Mal. Mitte August wechselte mein/e Hausarzt*in von Tilidin zu Fentanylpflaster. Eine Woche später ging ich wegen der Schmerzen zum Hausarzt/ zu Hausärztin. Ich hatte Schmerzen und konnte nicht mehr liegen, da nach dem Liegen die Schmerzen unerträglich waren. Ende Sommer ging es in die Reha. Nach einer Woche Reha holte ich mir nur noch Spritzen ab. Ich machte bei meinem alten Orthopäden einen Termin für den Reha-Entlasstag. Der Orthopäde begann wieder mit der Behandlung. Da die Schmerzen nicht weniger wurden, nahm er/ sie noch einen Schmerzneurologen dazu. Jetzt bekam ich Pregabalin 75mg und Oxycodon 10mg. Der Orthopäde schickte mich stationär in eine neurologische Klinik. Dort wurde ich auf Hydromorphon 2mg und Pregabalin umgestellt. Half nicht viel. Ich konnte mehr liegen. Ich zog in meiner Wohnung in das Zimmer neben dem WC. Ich besprach mit meiner Frau den Suizid. Ich war mindestens 2 Mal die Woche beim Orthopäden und fast täglich beim Hausarzt. Pregabalin half etwas, allerdings bekam ich Lymphprobleme in den Beinen, besonders im linken Bein. Ende 2022 hatte ich endlich wieder einen Termin beim Radiologen. Die Wirbel LWS 4 und 5 waren fast nicht mehr vorhanden. Die Prothese hing nur noch an den oberen Schrauben. Mein Orthopäde bat daraufhin meinen Hausarzt/ meine Hausärztin mir ein Antibiotikum täglich zu spritzen. Das verweigerte mein Hausarzt/ meine Hausärztin. Also verschrieb mir mein Orthopäde ein Antibiotikum in Tabletten. Die Schmerzen wurden endlich weniger, sitzen und gehen war nicht drin. Ich brauchte einen Rollator um auf das WC zu kommen. Mein Orthopäde sagte mir, dass ich unbedingt operiert werden müsste. Inzwischen hatte ich einen Dekubitus am Gesäß und benötigte Lymphstützstrümpfe für die Beine. Der Pflegedienst empfahl mir eine Pflegestufe und einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen, was ich auch tat. Er/ Sie fand keinen Chirurgen, der mich operieren wollte. Er/ Sie überredete dann einen Freund/ eine Freundin mich zu operieren. Dieser Chirurg/ Diese Chirurgin war bereit mich zu operieren, aber ohne Hoffnung auf ein besseres Leben. Mein Orthopäde bat mich nochmals selbst nach einem Chirurgen zu suchen. Ich wandte mich an eine Firma, die Kosten der Firma werden von meiner Kasse übernommen. Diese Firma fand eine Klinik. Dort machte man mir klar, dass ich bestenfalls weniger Schmerzen haben würde und vielleicht am Rollstuhl vorbei käme. Allerdings sagte der Chirurg/ die Chrirurgin auch, dass die erste OP, die völlig falsche war und bestätigte die Meinung des Radiologen, dass nicht die ganze Spinalkanalverengung behoben worden war. Aber das wollte mir keiner schriftlich geben. Ich wurde operiert. In 14,5 Stunden wurden die Wirbelfragmente entfernt und ich bekam eine neue Prothese, die in den Beckenknochen verschraubt wurde und bis zum LWS1-Wirbel reicht. Ich war gleichzeitig vorn und hinten aufgeschnitten, wer kan schon von sich behaupten, das man durch durchschauen konnte. Es gab Komplikationen mit dem Lymphsystem. So wurde mir täglich Sekret durch Punktierung entnommen. Nach 2 Wochen wurde ich ein zweites Mal operiert. Da wurden 3,5 Liter Flüssigkeit aus meinem Bauch gepumpt und bis auf ein Loch im Lymphsystem alle anderen Löcher zugeklebt. Außerdem bekam ich schwere Antibiotika bis 3 Tage vor meiner Krankenhausentlassung. Da ich noch immer über einen Liter Sekret pro Tag in meinem Bauch sammelte, wurde ich in ein Universitätsklinikum verlegt. Dort stopfte man das letzte Loch mit Kontrastmittel und einer Diät. Im Sommer 2023 wurde ich nach Hause entlassen. Ich ließ mir einen Treppenlift einbauen, der allerdings schon nach 6 Wochen defekt war. Die Firma war nicht in der Lage das Ding zum Laufen zu bekommen, So wurde es wieder abgebaut. Ich kann mit Rollator gehen, Ich kann im Bett liegen und ohne große Schmerzen aufstehen. Ich kann nicht lange stehen. Ich brauche Hilfe beim An- und Auskleiden, sowie beim Duschen und dem Toilettengang. Ich bin frei von Schmerzmitteln (Hydromorphon und Pregabalin). Schmerzfrei werde ich nicht mehr und besser wird es wohl auch nicht mehr mit mir. Ich bin ein gesunder Krüppel B (80% mit Begleitperson).

Gut gelaufen:

Mein Orthopäde, der mich nie aufgegeben hat, und die zweite OP haben mir das Leben gerettet.

Schlecht gelaufen:

Die erste OP, ein Hausarzt/ eine Hausärztin, der/ die sich weigerte mir Antibiotika per Tropf zu geben. Das jeder Arzt mir den Pfusch des Neurochirgen erzählte, aber keiner das Rückrad hatte, mir das schriftlich zu geben!

Verbesserungsvorschläge:

Krankenhaushygiene, Wartezeiten für Arzttermine, Beratung zur OP.

Weitere Infos:

Ich habe eine Sauwut auf den/ die Neurochirurgen!
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Infos zum Fall:

Perspektive:

Patientin oder Patient

Alter:

50-69 Jahre

Art der EInrichtung:

Pflege, Häusliche Pflege (ambulanter Pflegedienst), Rehaeinrichtung, stationär, Ambulante Praxis, Arztpraxis, Krankenhaus, Aufwachraum, Intensivstation, Normalstation, Notaufnahme, Operationssaal

Geschlecht:

männlich

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