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2025-130

Behandlung gut, Nebenwirkungen nicht ausreichend beachtet

Fallbeschreibung:

Ich habe ein Cervixkarzinom mit Beteiligung der hinteren Blasenwand und des Rektums. Erhalten habe ich bisher drei Zyklen Chemo-/Immuntherapie, wobei an der zweiten habe ein Medikament ausgetauscht wurde, das weniger Fisteln verursacht.

Gut gelaufen:

Während der bisher drei Chemo Sitzungen hatte ich sofortige Nebenwirkungen, aber das Monitoring und sofortige Handeln seitens der Ärzte und des Pflegepersonals war vorbildlich.

Schlecht gelaufen:

Natürlich sichern Ärzte sich juristisch ab, indem sie einem die möglichen Nebenwirkungen auflisten (herunterleiern). Als bisher gesunder Mensch sagt mir das wenig, ich habe nur überlegt, wie man so etwas überhaupt überleben kann. Irgendwann fing es an: ich konnte den Kopf nicht mehr aufrecht halten, bald darauf den vor allem rechten Arm nicht mehr als 45 Grad heben, dann kam eine Lähmung der Zunge und schwere Sprachstörungen dazu. Wann immer ich zu Blutkontrollen in der Ambulanz war und der Arzt mir über den Weg lief, wurde ich gefragt, wie es mir geht. Nur wurde meinen Antworten und sichtbaren Symptomen keinerlei Beachtung geschenkt. Als Betroffener und erstmals an Krebs Erkrankter kann ich nicht einschätzen, wie ernst solche Symptome sind. Erst nach einem Schreiben an den Chefarzt würde ich sofort stationär aufgenommen und die Immuntherapie mit einer „Gegenchemo“ gestoppt. Nun habe ich eine Myokarditis, Myositis, Muskelschwund durch externen Gewichtsverlust. Teile des Herzmuskels sind und bleiben wohl geschädigt, ich versuche noch, alle Entzündungsherde zu bekämpfen.

Verbesserungsvorschläge:

Ärzte, in diesem Fall Onkologen, dürfen sich nicht nur auf relativ neue, vielversprechende Behandlungsmethoden und ihre zweifellos gute Wirkung auf den Tumor selbst konzentrieren. Sie müssen Patienten gut beobachten und ihnen aufmerksam zuhören. Sie müssen mögliche Nebenwirkungen, auch ganz seltene, und ihre Symptome kennen und ohne Aufforderung in entsprechende Forschungsberichte rein schauen, zumal diese alle neueren Datums sind. In meinem Fall war das lebenswichtig, aber ich musste mich selbst kümmern.

Weitere Infos:

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Infos zum Fall:

Perspektive:

Patientin oder Patient

Alter:

70-79 Jahre

Art der EInrichtung:

Krankenhaus, sonstiger Bereich

Geschlecht:

weiblich

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