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2024-1426

Behandlung in der Notaufnahme wurde zuerst verweigert und fehlende Barrierefreiheit

Fallbeschreibung:

Nachdem ich am Wochenende heftige Schmerzen im Knie bekommen habe, bin ich am Montag gleich morgens zum Hausarzt. Dieser hat sich mein Knie angesehen und mich sofort mit einer Einweisung ins Krankenhaus geschickt. Dort angekommen wollte man sich das Knie noch nicht einmal ansehen, sondern mich wegschicken, ich solle mir einen Termin bei einem niedergelassenen Orthopäden geben lassen. Ich hatte mehrmals darauf hingewiesen, dass ich (im Rollstuhl) noch nicht mal mehr alleine auf WC komme, dass ich alleine lebe und mich so auch nicht mehr versorgen kann. Erst als sich andere aus der Warteschlange einmischten, die auch nicht verstanden haben, warum sich das noch nicht mal ein Arzt angucken kann, gaben sie nach und meinten, ich solle im Wartezimmer warten. Das war morgens gegen 10 Uhr. Erst am Nachmittag hat sich ein Arzt mein Knie angesehen, ich konnte am frühen Abend mich auf den Flur hinlegen und kam gegen Abend auf ein Zimmer im Bereich der Notaufnahme. Nachts wurde das Knie noch geröntgt und punktiert. Ich hatte eine heftige Entzündung im Knie und musste gleich am nächsten Tag noch operiert werden. Ich habe den ganzen Tag weder etwas zu essen oder zu trinken bekommen, meine Medikamente hatte ich auch nicht dabei, die wurden erst am nächsten Tag angesetzt. Niemand hat sich für die Fehleinschätzung entschuldigt oder dass sie mich den ganzen Tag nicht ernst genommen hatten. Dass die komplette Notaufnahme über kein barrierefreies WC verfügt hat und auch später auf der Chirurgie das Bad nicht rollstuhlgerecht war, will ich auch noch erwähnen.

Gut gelaufen:

In der Notaufnahme ist gar nichts gut gelaufen.

Schlecht gelaufen:

Trotz Einweisung eines Arztes Beschwerden negiert. Zugang sollte gelegt werden, Krankenpfleger hat es nicht geschafft, wollte Arzt holen, damit dieser das erledigt, wurde völlig vergessen. Krankenschwester bescheid gegeben, dass Medikamente angesetzt werden müssen, ich nachts ein Beatmungsgerät habe, Informationen wurden nicht weiter gereicht, es fand keine Versorgung mit Medikamenten statt.

Verbesserungsvorschläge:

Wenn schon ein niedergelassener Arzt eine Einweisung schreibt, sollte man sich wenigstens den Patienten mal anschauen. Wenn es dann wirklich kein Notfall ist, kann man den Patienten dann immer noch an ambulanten Facharzt verweisen.

Weitere Infos:

Ich habe mich selten so hilflos und allein gelassen gefühlt wie an dem Tag in der Notaufnahme. Hätten andere im Wartebereich nicht interveniert, hätten sie mich wohl noch wesentlich länger dort warten lassen. Ich habe keine Hilfe bekommen, als ich auf ein WC musste. Ich musste dafür die Notaufnahme verlassen und mir im Hauptgebäude ein barrierefreies WC suchen.
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Infos zum Fall:

Perspektive:

Patientin oder Patient

Alter:

50-69 Jahre

Art der EInrichtung:

Notaufnahme, Krankenhaus

Geschlecht:

weiblich

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