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2025-055

Grobes und gefährliches Verhalten durch Psychotherapeuten bei posttraumatischer Belastungsstörung

Fallbeschreibung:

Ich hatte ein Erst- bzw. Zweitgespräch bei einem Psychotherapeuten. Während des Gesprächs sagte er mir, ich solle mich der Gesellschaft gegenüber demütiger zeigen und mich entschuldigen. Als ich ihn fragte, wofür ich mich entschuldigen solle, sagte er: „Ihr habt doch alle immer was getan.“, bezogen auf ehemalige Süchtige. Ich erklärte ihm, dass ich niemandem etwas angetan habe, sondern lediglich versucht habe, meinen Schmerz zu betäuben, der mir von anderen Menschen zugefügt wurde. Doch er blieb dabei, dass ich meine „Konsequenzen tragen“ müsse. Er sagte mir, dass ich meinen Platz in der Gesellschaft zu kennen habe – und dieser sei ganz unten. Dass es richtig sei, wenn Menschen über mich urteilen, weil sie das Recht dazu hätten.“ Ich erzählte ihm daraufhin, dass ich an einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und Depressionen leide, weil ich über Monate hinweg in meiner Wohnung eingesperrt wurde, mir sämtliche Kommunikationsmöglichkeiten genommen wurden und meine Nachbarn mir nicht halfen, obwohl sie meine Schreie hörten. Während dieser Zeit wurde ich geschlagen, vergewaltigt und psychisch missbraucht. Seine Reaktion darauf war: „Wieso kommen Sie denn auch in solche Situationen?“ Ich verstand nicht, was er damit meinte, und war irritiert, weil es wie ein Vorwurf klang. Dann sagte er: „Wissen Sie, 86 % der Frauen empfinden während der Vergewaltigung Lust. Was sagen Sie dazu?“ Ich war sprachlos und wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte. Am Ende des Gesprächs stellte er mir ein Ultimatum: Wenn ich meine Haltung nicht überdenken und akzeptieren würde, dass ich meinen Platz in der Gesellschaft anzunehmen habe, dann sehe er keine Möglichkeit, mich weiter zu therapieren. Ich erwiderte, dass ich kein Problem damit habe, meine Meinung zu ändern, wenn es nötig ist – aber dass ich in diesem Fall keinen Grund sehe, weil es schlicht nicht der Wahrheit entspricht. Daraufhin sagte er: „Gut, dann brauchen Sie nicht wiederzukommen.“ Er beendete das Gespräch und schickte mich nach Hause.

Gut gelaufen:

Keine Angaben

Schlecht gelaufen:

Verbesserungsvorschläge:

Keine Angaben

Weitere Infos:

Keine Angaben
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Infos zum Fall:

Perspektive:

Patientin oder Patient

Alter:

30-49 Jahre

Art der EInrichtung:

Ambulante Praxis, Psychotherapiepraxis

Geschlecht:

weiblich

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