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2024-1218

Tod durch zu hohen Kaliumwert

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Fallbeschreibung:

Im November eines Jahres wurde mein Bruder wegen einer dekompensierten Herzinsuffizienz ins Krankenhaus eingeliefert. Dieses hatten wir uns vorher, sowohl durch eine Empfehlung als auch aufgrund unserer eigenen Erfahrung ausgewählt. Leider haben wir erst im Laufe des stationären Aufenthaltes bemerkt, das diese Klinik keinen Nephrologen hatte. Das Ergebnis der ca. 4-wöchigen Therapie sah so aus, das mein Bruder mit einer normalen Nierenfunktion eingeliefert und als dialysepflichtiger Patient entlassen wurde. Der behandelnde ambulante Kardiologe meines Bruders ist auch Belegarzt an dieser Klinik. Bei einer ambulanten Nachkontrolle bei besagtem Kardiologen, bei der ich als Begleitperson mit anwesend war, habe ich den Arzt darum gebeten uns zu verständigen, sollte der Kalium-Laborwert zu hoch sein (mein Bruder hatte zu diesem Zeitpunkt tgl. 1200 mg Kalium eingenommen). Während seiner Behandlung erhielt er also eine Medikamentendosis, die seinen Kaliumspiegel in die Höhe trieb. Am darauffolgenden Tag fand ich meinen Bruder tot in seiner Wohnung. Als ich das Handy meines Bruders überprüfte, fand ich eine Nachricht des Kardiologen, der mich informierte, dass mein Bruder einen zu hohen Kaliumwert hatte und weniger davon einnehmen sollte. Es wurde weder ein konkreter Laborwert angegeben, noch wurde vom Arzt angegeben um wieviel mein Bruder die Kaliumdosis reduzieren soll. Nachdem mir nun durch die Sprachnachricht klar wurde, weshalb mein Bruder so plötzlich verstorben ist (ich bin seit ca. 45 Jahren im Gesundheitswesen tätig), habe ich in der Praxis angerufen und mich nach der Höhe des Kaliumwertes erkundigt, dieser war zum Zeitpunkt der Blutabnahme bei 5,86 mmol. Aus eigener Praxiserfahrung weiß ich, dass bei solch hohen Laborwerten der Arzt umgehend verständigt wird. Da mein Bruder nach der Blutentnahme die volle Kalium-Tablettendosis eingenommen hat, ist der Kaliumwert exorbitant in die Höhe geschnellt, was zu einer Hyperkaliämie geführt hat und somit zu einem Sekundentod (Aussage der Ärztin, welche den Totenschein ausgestellt hat)

Gut gelaufen:

Nichts

Schlecht gelaufen:

Alles

Verbesserungsvorschläge:

Es hätte ausgereicht, wenn der behandelnde Kardiologe seiner Pflicht nachgekommen wäre und meinen Bruder sofort am Tag der Blutentnahme angerufen und ihm den hohen Kaliumwert und die daraus folgernden Maßnahmen mitgeteilt hätte. Eine sofortige stationäre Aufnahme sowie eine Dialyse (welche bis dato noch nicht stattgefunden hatte), hätten meinen Bruder das Leben gerettet.

Weitere Infos:

Durch eine verschleppte Grippe erkrankte mein Bruder an einer dilatativen Kardiomyopathie. Bereits bei einer der ersten Untersuchungen hatte ihm ein*e Arzt/Ärztin mitgeteilt, das seine Lebensdauer wohl nur noch max. 5 Jahre sein würde – Fazit mein Bruder lebte mit dieser Erkrankung noch 12 Jahre und würde immer noch leben, wenn der Kardiologe seiner Pflicht nachgekommen wäre. Ich habe meinen Bruder während seiner gesamten Erkrankung begleitet und leider muss ich sagen, dass es von Anfang an das reinste medizinische Fiasko war: 1. Mitteilung der kurzen Lebensspanne und das bei einem Patienten, welcher bereits an einer Depression erkrankt war 2. Unvollständige Implantation eines ICD-CRT-Gerätes, welches sich im Nachhinein als nicht nötig erwies. 3. nach erfolgreicher zweiter Implantation eines ICD-CRT-Gerätes, war dieses leider mit einer defekten Batterie ausgestattet und musste deshalb ausgetauscht werden. 4. anschl. langwieriger Heilungsverlauf der Wunde aufgrund von Fadengranulumen und mehrfachen Revisions-OP`s. 5. nach Revisions-OP kam es durch einen Sondendefekt zu einer >10-maligen Schockabgabe 6. erneuter Austausch des ICD-CRT-Gerätes und so weiter und so fort.

Infos zum Fall:

Perspektive: Angehörige oder Angehöriger einer Patientin oder eines Patienten
Alter: 50-69 Jahre
Art der Einrichtung:sonstiger Bereich, Krankenhaus, Ambulante Praxis, Arztpraxis
Geschlecht: männlich

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