Fallbeschreibung:
Ich brauchte eine neue Hüfte und ging ins zertifizierte Krankenhaus. Lange, circa 2 Stunden habe ich im Vorraum auf einer Liege darauf gewartet, bis die OP endlich losging. Es war 11.30Uhr. Als ich erwachte, lag ich auf der Intensivstation und es waren mittlerweile 12 Stunden vergangen. Das wußte ich zu diesem Zeitpunkt aber nicht.
Von der Narkose beeinträchtigt habe ich erst mal nichts verstanden. Ich war mit zig Zugängen an beiden Händen und sogar am Hals zugepflastert. Gegen 3Uhr ging das Telefon und der Narkosearzt sagte: “ Sagen Sie doch mal hallo zu Ihrem Mann. “ Da ich vorher intubiert war, versagte meine Stimme. Gegen Morgen war ich ein bißchen klarer im Kopf.
Ich wurde darüber aufgeklärt, dass es sehr ernst gewesen sei und ich 1,5l Blut verloren hätte. Ein Knochensplitter sei die Ursache gewesen. Auf der Intensivstation wurde ich bestens betreut. Bei der Intubation wurde meine Lippe derart verletzt, dass es 5 Wochen dauerte, bis alles verheilt war. Trotz meiner 76 Jahre scheine ich robust zu sein; denn 1 Tag später wurde ich auf die normale Station verlegt.
Ich bekam nach 2 Tagen Besuch vom Oberarzt, der einfach nur behauptete, ich hätte unwesentlich Blut verloren. Die beiden nachfolgenden Ärzte an 2 weiteren Tagen gaben zu , dass es 1,5l Blut gewesen seien. Mein HB Wert war gegen 7,2. Deshalb wurde dieser täglich kontrolliert.
Als ich später zu Hause war, habe ich meinen OP-Bericht angefordert. In diesem Bericht haben ich und weitere Personen nichts von einem Knochensplitter gelesen. Während der Operation wurden zu meiner Rettung 2 Fachärzte zusätzlich herbeigerufen. Die Ursache der immensen Blutung wurde verschleiert. Aber ich konnte lesen, dass ich fast 2l statt 1,5l Blut verloren hatte und drei Bluttransfusionen brauchte.
Es ist beschämend, dass Fach- und Oberarzt sich vor der Wahrheit gedrückt haben. Keinen einzigen Bericht habe ich für die anschließende Reha bekommen und die Reha hat auch keinen Bericht bekommen wie sonst üblich. Statt sich zu entschuldigen, wurde sich bei Visite über meine dicke Lippe lustig gemacht. Es kann wie mir immer mal was passieren. Aber dass scheinbar gebildete Leute sich einem Patienten gegenüber so verhalten, hätte ich nicht erwartet.
Gut gelaufen:
Keine Angaben
Schlecht gelaufen:
Verbesserungsvorschläge:
Keine Angaben
Weitere Infos:
Keine Angaben
Infos zum Fall:
Perspektive:
Patientin oder Patient
Alter:
70-79 Jahre
Art der EInrichtung:
Krankenhaus, Intensivstation
Geschlecht:
weiblich