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2025-275

Missbräuchliche Psychotherapie und fehlende Schutzinstanzen

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Fallbeschreibung:

Diese Meldung gliedert sich in 3 Teile: 1) Missbräuchliche Psychotherapie 2) Fehlende Schutzinstanzen und Verhalten zuständiger Institutionen 3) Reaktion und Verhalten anderer Psychotherapeut:innen 1) Ich habe missbräuchliche Psychotherapie erfahren. Diese bewegte sich im Bereich psychischer, emotionaler, narzisstischer Manipulationen, Wahrnehmungsverdrehungen, radikalen Wendungen geleitet von eigenen Interessen der Psychotherapeut:in, Nutzen von Machtgefälle, fehlender Lösungsorientierung und Fehlerkultur, Ohnmacht durch Machtgefälle, Entsorgen aus der Psychotherapie per E-Mail ohne Gesprächs- und Lösungsoptionen, Verharren in festgefahrenen Standpunkten. Beschwerde liegt der zuständigen Psychotherapeutenkammer und KV vor. Details führen hier zu weit. 2) Versuche, im Prozess eine Instanz zum Schutz und zur Mediation zu finden, waren nicht erfolgreich, da es keine handlungsfähige Instanz zum Schutz von Patien:innen gibt, die im Prozess hinzugezogen werden kann, um entsprechenden Missbrauch zu stoppen. Aufgrund des Machtgefälles sitzen Psychotherapeut:innen am längeren Hebel, sodass auch ehrenamtliche Institutionen wie der Ethikverein keine Handhabe haben. Einzige Option ist das Einreichen von Beschwerden bei der zuständigen Psychotherapeutenkammer und KV. Beschwerden helfen jedoch im Prozess den betroffenene Patient:innen nicht. Die Psychotherapeutenkammer reagiert zwar, doch die Bearbeitung von Beschwerden zieht sich ewig hin. Es gibt sogar Berichte anderer Patient:innen in Bewertungsportalen, die ähnliche Erfahrungen über entsprechende/n Psychotheraput:in berichten. Stattdessen macht die Psychotherapeutenkammer es Patient:innen schwer, zweifelt teilweise noch die Patient:innen durch Rückfragen an, die jedoch beantwortet werden konnten. Die zuständige KV reagiert überhaupt nicht. Beschwerden helfen ggf. Schaden für nachfolgende Patient:innen abzuwenden, sollten die Beschwerden ernst genommen werden, doch für den/die Patient:in nach missbräuchlicher Psychotherapie ist der Schaden da. Niemand hilft und schützt. Nachfolgende Psychotherapie, welche unmittelbar danach den Schaden abmildern könnte, muss erst wieder Jahre lang gesucht werden. In der Zeit steht man als Patien:in mit dem Schaden, den Folgen und der Not allein da. Und muss zusätzlich noch gegen den Generalverdacht, dass man selbst an der missbräuchlichen Psychotherapie Schuld hatte, anerklären. 3) Durch nachfolgende Psychotherapeit:innen erfährt man häufig Victim Blaming, weil standardmäßig davon ausgegangen wird, der/die Patient:in müsse immer das Problem sein, aber niemals Kolleg:innen. Man kämpft also auf der Suche nach Hilfe noch, beweisen zu müssen, dass die Psychotherapie missbräuchlich und nicht man selbst die Ursache war. Dies ist ziemlich schwierig, da Psychotherapie im 1:1 Kontakt stattgefunden hat und niemand dabei war. Häufig erlebt man, wie auch andere Psychotherapeut:innen einen aussortieren und nutzen, dass sie am längeren Hebel sitzen, weil sie sich die ihren Interessen am besten dienlichsten Patient:innen rausselektieren (nach missbräuchlicher Psychotherapie gehört man natürlich nicht dazu), Anfragen haben sie ja genug. Dies ist zusätzlich schädigend, wenn man in missbräuchlicher Psychotherapie das Nutzen des Machtgefälles erlebt hat und dann auf der Suche nach Hilfe erneut erlebt, wie genutzt wird, dass Psychotherapeut:innen am längeren Hebel sitzen. Was zu weiteren Ohnmachtserfahrungen führt. Die unrechtmäßige Stigmatisierung ist perfekt, man bekommt kein Bein mehr auf den Boden, Hilfe zu erhalten. Und man gerät in Ohnmachtszustände, die nur noch ausweglos erscheinen. Aber damit kann man sich auch an niemanden wenden, denn dann erfährt man weitere Ohnmacht und Victim Blaming oder die Hilfen sind nicht zugänglich, die Psychotherapeut:innen ziehen ihre Grenze, dass sie keine Kapazitäten haben, niemand fühlt sich zuständig und der Systemüberlauf ist ja nicht deren Problem. Sondern er landet an der schwächsten Stelle, auf dem Rücken von Patient:innen. Ich weiß nicht, was größeren Schaden angerichtet hat: Die missbräuchliche Psychotherapie oder fehlender Schutz, Ohnmacht und Victim Blaming durch zuständige Instanzen und nachfolgende Psychotherapeut:innen, die ich auf der Suche nach Hilfe kontaktierte. Zusammengefasst gibt es in einem System, das aufgrund seiner Struktur hochgradig anfällig ist für Machtmissbrauch, keinerlei Schutz von Patient:innen. Zuständige Institutionen und andere Psychotherapeut:innen haben kein Rückgrat, ziehen sich schnell zurück, um damit bloß nichts zu tun zu haben.

Gut gelaufen:

Ich hoffe, dass das Berichten über meinen Fall dazu beitragen kann, dass Möglichkeiten zum Schutz von Patient:innen etabliert werden, damit zukünftig niemand mehr derartige Hilflosigkeit und Ohnmacht erfahren muss.

Schlecht gelaufen:

Nach missbräuchlicher Psychotherapie kein Schutz für Patient:innen. Systembedingte Ohnmacht. Keine Anschlusshilfen und stattdessen Victim Blaming.

Verbesserungsvorschläge:

Schulung von Psychotherapeut:innen zum Thema Machtmissbrauch in der Psychotherapie. Handlungsleitfäden für Psychotherapeut:innen, wenn Patient:innen sich während und nach missbräuchlicher Psychotherapie an diese wenden, mit Verpflichtung Patient:innnen zu unterstützen. Patient:innen nicht ohne Anschlusshilfen und mit den Folgen auf sich allein gestellt lassen. Systembedingte Änderungen, die Patient:innen vor Machtmissbrauch in der Psychotherapie schützen. Neutrale, handlungsfähige Anlaufstellen bzw. Ombusstellen, die im Prozess von Patient:innen hinzugezogen werden können zur Mediation. Und die schnelle Anschlusshilfen bei missbräuchlicher Psychotherapie bereitstellen. Klarere Regelungen bzgl. Definition und Verbot von Machtmissbrauch in der Psychotherapie und entsprechend handelnde Instanzen, damit Machtmissbrauch Konsequenzen hat. Externe Qualitätskontrolle von Psychotherapeut:innen, denn Psychotherapeutenkammern sind Interessensvertretungen der Berufsgruppe und folglich nicht neutral und geeignet, den Schutz von Patient:innen zu gewährleisten. Zudem sind sie inhaltlich gar nicht handlungsberechtigt aufgrund von „Therapiefreiheit“ und „Diagnosen als Werturteilen“.

Weitere Infos:

Man sollte meinen, dass gerade Psychotherapeut:innen dafür sensibilisiert sein sollten, welche Folgen das hat. Anscheinend nicht. Die Erfahrungen sind schockierend. Natürlich gibt es auch Ausnahmen. Meiner Erfahrung nach ist das Problem ein System, das durch Nachfrageüberhang nach Psychotherapieplätzen Machtmissbrauch durch Psychotherapeut:innen begünstigt (legmitimiert natürlich trotzdem nicht zum Machtmissbrauch). Im 1:1 Kontakt, wenn es niemand mitbekommt, ist es zu verlockend, das Machtgefälle nicht zu nutzen für eigene Interessen. Auch Psychotherapeut:innen von denen man das nie gedacht hätte, tun es. Die Wertestärke, es nicht zu tun, haben nur wenige. Es benötigt dringend Änderungen im System, um die Patient:innen davor schützen. Selbst wenn Patient:innen sich zu schützen versuchen, so können sie es aufgrund von systembedingter Ohnmacht und Machtgefälle nicht. Auch mit den stärksten inhaltlichen, wissenschaftlich untermalten Argumenten, gibt es keine Möglichkeit gegen ein Machtgefälle, das genutzt wird, anzukommen,

Infos zum Fall:

Perspektive: Patientin oder Patient
Alter: 30-49 Jahre
Art der Einrichtung:Ambulante Praxis, Psychotherapiepraxis
Geschlecht: weiblich

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