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2024-1477

Aggressives Verhalten und Körperverletzung durch Physiotherapeuten

Fallbeschreibung:

Im Spätsommer 2024 hatten wir bei der behandelnden Physiotherapeutin/ Physiotherapeuten unser erstes Treffen, wo ich meine 8 Monate alte Tochter die mit einen KISS-Syndrom diagnostiziert wurde, vorgestellt habe. Er/ Sie zeigte mir in diesen Termin welche Massagen ich geben sollte, um ihre Muskeln zu entspannen und sagte, dass die Muskeln sehr steif und angespannt seien. Als ich die Befunde von 2 andere Ärzten und das Röntgenbild überreicht habe, wollte er/sie sich diese nicht ansehen. Er/Sie hat nur die Verordnung von Kinderarzt/ Kinderärztin akzeptiert. Das führte dazu, dass 4 Tage später, ich eine Nachricht von bekam, dass auf den Überweisungsschein eine falsche Diagnose geschrieben wurde. Da wurde mir klar, dass nicht mal der Überweisungsvermerk nach dem Ende des ersten Treffens gelesen wurde. Von Kinderarzt/ Kinderärztin erfuhr ich später, dass er/ sie ihn/sie anrief und die Situation geklärt wurde. Da ich schon damals an die Kompetenz und Ethik zweifelte, bat ich der Kinderarzt/ die Kinderärztin darum, zu einem anderen Physiotherapeuten/ Physiotherapeutin zu wechseln und mir eine neue Verordnung auszustellen, aber er/ sie meinte sobald wir diese Verordnung angefangen haben, wären wir verpflichtet alle 10 Termine wahrzunehmen. Auch keiner der Mitarbeiter der Praxis haben mich kontaktiert, um meine Termine zu stornieren oder mir mitzuteilen, dass mein Kind nicht mehr behandeln wollte, daher wurden weitere Termine vereinbart. Ihr/e Kolleg*in nahm am zweiten Termin teil und leitete die Sitzung. Ich bat, die Unterlagen der beiden Ärzte durchzusehen und er/ sie hat diese gescannt und im Computer gespeichert. Auch diesmal zeigte er/sie mir und auch ihrem Kollegen/ ihrer Kollegin Massagetechniken für meine Tochter. Der nächste Termin fand vier Wochen später statt und sollte eine Doppelsitzung sein. Er/ Sie kam deutlich zu spät zur Sitzung und lud mich in einem Therapieraum ein, wo ich mein Kind auszog. Ich fragte, ob eine Verbesserung sichtbar ist und er/ sie weigerte sich direkt meine Tochter zu kontrollieren. Er/ Sie kam näher und begann seine/ ihre Stimme zu erheben und auf einen aggressiven Ton zu sprechen. Meine Tochter begann dann sich unwohl zu fühlen und sich unruhig nach links und rechts zu bewegen und ihre Beine zu bewegen. Er/ Sie erzählte mir, dass 4 Ärzte mein Kind untersuchten, von denen nur 2 bei ihr das Kiss-Syndrom diagnostizierten. Die Physiotherapeutin/ Der Physiotherapeut sagte, dass er/sie und der Kinderarzt/ die Kinderärztin nicht glauben, dass mein Kind etwas hat und dass er/sie sich wegen uns nicht um andere kranke Kinder kümmern kann weil wir den Platz wegnehmen würden. Er/Sie bezeichnete sich daher dabei selbst als Arzt/ Ärztin. Ich denke, wenn der Kinderarzt/ die Kinderärztin die gleiche Meinung hätte, hätte er/sie mir von Anfang an keine Überweisung gegeben!? Der Kinderarzt/ Die Kinderärztin hat alle Unterlagen, Berichten und Röntgenbildern der anderen beiden Ärzte bekommen und hat nach deren Analyse entschieden, meinem Kind eine Überweisung zu schreiben. Ich akzeptierte die Meinung und fragte trotzdem warum man sich die bereits abgespeicherten Berichte und das Röntgenbild nicht anschauen möchte, man hätte jetzt eine gute Möglichkeit dazu, da wir sowieso 40 Minuten für unseren Termin geplant haben. Er/ Sie wollte es aber einfach nicht mehr und begann sich zu wiederholen, dass mein Kind nichts hat, und hob erneut die Stimme. Er/Sie sagte, dass die beiden Fachärzte mein Kind falsch diagnostiziert hätten und das Röntgenbild keine Relevanz hat, da mein Kind gesund ist. Da ich sah, dass er/sie nicht zusammenarbeiten möchte, bat ich, mir ein letztes Mal Massagetechniken zu zeigen. Man weigerte sich erneut. Die Asymmetrie meines Kindes, in dem sie mit geneigtem Kopf nach links sitzt, ist immer noch sichtbar. Ich flehte an, mir zu helfen, obwohl er/sie mich kurz zuvor angeschrien hatte. Schon zu Beginn des Treffens wollte er/ sie sich meine Tochter nicht ansehen und kontrollieren, oder zu prüfen ob die Massagen, die wir bisher zweimal am Tag zuhause machten, geholfen haben. Ich sagte, dass ich ihn/ sie von ganzem Herzen bitte, mir zu helfen, dass ich nicht gekommen sei, um Spannung zu erzeugen. Auch wenn man mich angeschrien hat, ich habe weiterhin höflich und professionell gesprochen. Ich war keinen Moment unhöflich und provozierte auch nicht. Ich sagte, dass es schön wäre, wenn man sich dafür entschuldigen würde, dass man das Mädchen angeschrien und unter Druck gesetzt hat und zum Weinen gebracht hat. Er/ Sie sagte zu mir „verschwinde“ und ging aus dem Raum raus. Ich war noch im Therapieraum und fing an meine Tochter wieder anzuziehen, ich zog ihr die Bluse an und räumte das Handtuch weg. Inzwischen ging er/ sie zu den Patienten im Wartebereich und begann mit ihnen über mich und mein Kind zu reden und sich ihre Meinung über uns zu äußern. Es waren 2 Senioren, eine Frau und ein Mann. Es dauerte 1-2 Minuten bis ich mein Kind angezogen habe und verließ den Raum. Ich bin an ihnen vorbeigegangen. Da er/ sie mit den beiden Patienten über uns sprach, erlaubte ich mir noch eine letzte Aussage zu machen, dass er/ sie den Überweisungsschein überhaupt nicht gelesen hätte (weder vor der Therapie, noch während oder nach der Therapie, sondern erst 4 Tage nach dem ersten Termin). Er/ Sie drehte mir den Rücken zu und sprach weiterhin darüber mit den anderen Patienten im Wartebereich und hat versucht diesen mit der eigene Sichtweise zu überzeugen. Ich hatte überhaupt nicht die Gelegenheit, meine Meinung dazu zu äußern. Er/ Sie sagte mir, ich soll gehen. Während ich meine Sachen zusammenpackte, sagte ich, dass ich da sei, weil ich einen Termin hätte. Ich sagte, er/ sie soll die Polizei anrufen, weil das was dort passiert nicht normal ist. Drei Ärzte diagnostizierten meinem Kind das Kiss-Syndrom. Ich war dort mit einem kranken Kind und er/ sie ist eine Spezialist/in. Man erklärte mir gegenüber den Zeugen, dass sie mein Kind nicht behandeln möchte, weil man mich als Person nicht ertragen kann. Danach ging er/ sie sofort auf mich zu und schlug mich mit beiden Händen gleichzeitig ins Gesicht als ich mein Kind in den Arme hatte. Ich glaube es wurde alles vorsätzlich getan, sonst hätte man mich mit einer Ohrfeige geschlagen und nicht mit zwei auf einmal. In diesem Moment bekam mein Kind Angst und hat angefangen zu schreien. Man war sich der Gefahr voll bewusst. Dann nahm man mich an den Armen und schob mich Richtung Ausgang, währenddessen meine Tochter weiterhin weinte. Ich habe geschrien, man soll mich nicht anfassen weil ich es nicht zulasse und sagte, dass ich meinen Kinderwagen und meine Wertsachen mitnehmen muss. Mein Kind lag immer noch in meinen Armen. Man nahm meine Wertsachen und den Kinderwagen und warf sie aus dem Praxis raus auf den Bürgersteig. Meine Handtasche war offen und mein Portemonnaie und andere Wertsachen auch. Man drehte sich um und sagte ich soll mich beeilen, bevor jemand meine Wertsachen wegnimmt. In diesem Moment hatte ich keine Möglichkeit, meinem Kind eine Jacke anzuziehen weil die im Kinderwagen lag. Ich war schockiert, ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte und rief die Polizei. Mein Kind ist durch diesen Verhalten traumatisiert und man hat sowohl meine Privatsphäre als auch die des Kindes verletzt. Alles dauerte nur 8 Minuten und dann habe ich die Polizei angerufen. Die Polizei stellten ein blauen Fleck an meinem rechten Arm fest (ich leide unter Lipödem und ich bekomme schnell blaue Flecken an Armen und Beinen). Wenn man meine Tochter nicht behandeln wollte, weil man mich nicht ertragen kann, hätte man es von Anfang an sagen sollen. Das Recht des Kindes auf Gleichbehandlung unabhängig von seinen Eltern wurde verletzt. Zeitbetrug und die Chance auf eine medizinische Behandlung zu stehlen sind Verstoße gegen das Gesetz. 3 Ärzte erwähnten zuvor die Wichtigkeit einer rechtzeitiger Behandlung in unserem Fall. Im Moment kann unsere Kind nicht behandelt werden, da der man die Behandlung nach der dritten Sitzung abgebrochen hat. Nach diese Erfahrung fällt es auch sehr schwer, sich wohl zu fühlen und eine ärztliche Behandlung zu akzeptieren. Ein unbehandeltes KISS-Syndrom kann schwere Konsequenzen haben weil z. B. Motorische und kognitive Entwicklung beeinträchtigt werden und es kommt zu einem KIDD-Syndrom (Kopfinduzierte Dyspraxie und Dysgnosie). Kopfverformung, Verschiebung der Gesichtszüge, Koordination- und Sprachschwierigkeiten, Motorische und vokale Tics oder Fein- und grobmotorische Probleme sind nur ein paar von viele andere Konsequenzen einen nicht behandelten KISS-Syndrom. Aufgrund dieser traumatischen Episode verlor ich außerdem meine Muttermilch und wenn ich mich daran erinnere, stehe ich immer noch unter Schock.

Gut gelaufen:

Keine Angaben

Schlecht gelaufen:

Verbesserungsvorschläge:

Keine Angaben

Weitere Infos:

Keine Angaben
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Infos zum Fall:

Perspektive:

Angehörige oder Angehöriger einer Patientin oder eines Patienten

Alter:

Säuglinge (28 Tage – 11 Monate)

Art der EInrichtung:

Therapeutische Einrichtung (Physio-, Ergo-, Logotherapie, Hebammenhilfe etc.), Ambulante Praxis

Geschlecht:

weiblich

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