Fallbeschreibung:
Ich wurde mit dem Verdacht auf TIA zunächst auf einer Stroke Unit aufgenommen, dann nach wenigen Tagen auf eine Normalstation verlegt.
Auf Rückfrage erklärte mir die Oberärztin/ der Oberarzt, ich bräuchte mir keine Sorgen machen, mein Blutdruck sei auch wieder komplett normal. Auf meine irritierte Rückfrage, wo sie/ er diese Information her nehmen würde, verwies sie/ er auf Blutdruckwerte in meiner Akte vom morgen.
Dieser war aber seit Verlegung vor zwei Tagen nicht mehr gemessen worden, so dass ich davon ausgehen musste, dass einfach ein „passender Wert“ eingetragen wurde.
Auf der Station mit ca. 30 Betten war an beiden Tagen im Früh- und Spätdienst nur eine Pflegekraft anwesend. Möglich, dass die Zeit nicht ausreichte, um alle Patienten adäquat zu betreuen, da hätte ich Verständnis, wenn man sich zunächst um Patienten kümmert, denen es schlechter geht. Dass aber einfach ein Wert eingetragen wird, halte ich für extrem gefährlich, da dieser zu einer falschen/unzureichenden Behandlung führen kann.
Gut gelaufen:
Keine Angaben
Schlecht gelaufen:
Bei einem Patienten, der tagelang am Monitor überwacht wurde, nach Verlegung auf die Normalstation die Vitalwerte nicht regelhaft zu prüfen, halte ich für gefährlich. Einfach einen potentiell falschen Wert einzutragen, um zu verschleiern, dass keine Messung vorgenommen wurde, halte ich für fahrlässig.
Verbesserungsvorschläge:
adäquate Personalbesetzung
Weitere Infos:
Die Pflegekräfte auf der Station waren sehr nett, aber man merkte ihnen die Überlastung deutlich an. Ich glaube nicht, dass sie mir oder anderen Patienten schaden wollte, sondern, dass sie unter extremen Druck stehen.
Infos zum Fall:
Perspektive:
Patientin oder Patient
Alter:
50-69 Jahre
Art der EInrichtung:
Normalstation, Krankenhaus
Geschlecht:
keine Angabe