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2024-1242

Keine Thromposerophylaxe bei Inmobilität nach Fahhrradunfall

Fallbeschreibung:

Nach einem Fahrradunfall an einem Sonntag musste ich zum ärztlichen Bereitschaftsdienst. Das linke Sprunggelenk war beim Sturz umgeknickt und nicht belastbar. Mit einer Unterarmstütze, auf einem Bein in die Praxis bekam ich einen festen Verband um den Fuß. Und den Hinweis, morgen zum Hausarzt zu gehen und eine Tetanusspritze zu bekommen. Am anderen Vormittag zum Hausarzt, der untersuchte den Fuß, auf meine Frage, dass die Wade wehtut und meine Frage: nicht das da noch eine Thrombose ist, wurde die Wade oberflächig untersucht und verneint und es gab eine Tetanusspritze, obwohl ich keine äußere Verletzung hatte. Überweisung ambulante Klinik zum Röntgen, dort 6 Stunden gewartet, dann geröntgt. Zerrung des linken Sprunggelenks. Mittlerweile war die ganze linke Wade dick angeschwollen. Ich bekam eine Orthese, Arzt auf die Wade hingewiesen und bekam eine Überweisung ins Krankenhaus. Dort wurde TVT links festgestellt. Nun muss ich für 3- 6 Monate Blutverdünner nehmen und Kompressionsstrümpfe links tragen. Habe Hausarzt drauf angesprochen, ob es nicht besser gewesen wäre, eine Thromboseprophylaxe gleich zu machen, da ich ja den Fuß über Stunden vorher nicht belasten konnte. Dann hätte man dieses Endergebnis abwehren können. Die Antwort war, dass das nicht so schnell geht, die Entwicklung der Thrombose und die Prophylaxespritzen auch nicht gut wären. Als ich nachfragte wie das so schnell passieren konnte, erklärte sie, dass das von viel Aktivität zu Immobilität passieren kann. Ich meinte, bei Flugreisen von vier Stunden kann das ja auch passieren. Die Antwort war, dass die breite Masse so denkt, es wäre aber nicht so. Könnte ja auch eine Gerinnungsstörung sein, meinte sie. Weil es so schnell ging. Der Unfall war Sonntagnachmittag, 17 Stunden später war ich bei einem Hausarzt und am anderen Tag nachmittags wurde die Thrombose festgestellt. Ca. 40 Stunden später.

Gut gelaufen:

Im KH wurde schnell und gut reagiert.

Schlecht gelaufen:

Der Hausarzt hätte mich gleich zur Sonographie überweisen sollen, nachdem ich ja die berechtigten Sorgen geäußert habe und ja auch Schmerzen hatte. Ich bekam nur den Hinweis, dass mit einer Krücke das nicht gut wäre. Der Arzt hat gesehen, dass ich den Fuß nicht aufsetzen bzw. bewegen konnte.

Verbesserungsvorschläge:

Gerade bei älteren Patienten (ca. 60 Jahre) besteht bei Immobilität die Gefahr der Thrombose. Hätte die Gefahr der Thromboseprophylaxe gerne in Kauf genommen. Diese wurde mir auch gar nicht angeboten oder gar empfohlen.

Weitere Infos:

Das Vertrauen in den Arzt ist leider dahin. Der Verdacht der Gerinnungsstörung, vom Arzt geäußert, ist eine Ausrede meiner Meinung nach.
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Infos zum Fall:

Perspektive:

Patientin oder Patient

Alter:

50-69 Jahre

Art der EInrichtung:

Krankenhaus, Ambulante Praxis, Arztpraxis, Bereitschaftsdienstpraxen

Geschlecht:

weiblich

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