Fallbeschreibung:
Eine Bekannte war vor einiger Zeit in einem Klinikum, zur Dekubitus-Nachsorge. Natürlich musste diese in der Notaufnahme einige Zeit warten, aber niemand kümmerte sich trotz Alters von 80+ darum, dass die Bekannte keinen Flüssigkeitsmangel bekam.
Trinkgelegenheiten waren im Untersuchungsraum nicht gegeben, und wurden auch nicht angeboten. Nach zwei Stunden meldete ich mich, und bekam natürlich für die Bekannte was zu Trinken. Diese beiden Fläschen waren aber verschwunden als die Bekannte von einer Röntgenuntersuchung zurück kam.
Weitere Stunden bis zur Nachbesprechung und Entlassung aus der ambulanten Behandlung führten zu einem Flüssigkeitsdefizit. Dieses äußerte sich beim Warten auf den Transportservice im Warteraum sitzend durch einen Kreislaufzusammenbruch mit Herzkammerflimmern.
Die Bekannte musste zudem im Wartebereich trotz bekannter Dekubitusanfälligkeit auf einem Quasi-Rollstuhl ungepolstert mit aus Eisbenblech gefertigter Sitzfläche Platz nehmen, und erlitt dadurch einen Dekubitus 1. Grades.
Gut gelaufen:
Die ärztliche Diagnose und Behandlung, auch die Sorge um die Bekannte nach erfolgtem Kreislaufzusammenbruch.
Schlecht gelaufen:
Die Betreuung während der Zeit in der Notaufnahme. Wie festzustellen, taten alle dort Beschäftigten deren Bestes, doch es fehlte an der Sensibilität für die Patient:innen. Vermutlich wird dort am falschen Ende gespart. Die Notaufnahme sieht im Patient:innen-Bereich auch entsprechend „einfach“ aus.
Verbesserungsvorschläge:
Bessere Kontrolle der Kliniken, vor allem der Notaufnahmen, in dieser Klinik. Es hätte im konkreten Fall zu einer dauerhaften für die betroffene Krankenkasse erhebliche Kosten verursachenden Folgeschaden kommen können.
Weitere Infos:
Der Fall wurde dem Klinikum nicht gemeldet, denn es besteht Angst möglicher Repression.
Infos zum Fall:
Perspektive:
Angehörige oder Angehöriger einer Patientin oder eines Patienten
Alter:
80+ Jahre
Art der EInrichtung:
Notaufnahme, Krankenhaus
Geschlecht:
weiblich