Fallbeschreibung:
Zwei Monate nach der Geburt meines Kindes kam ich mit starken Schmerzen im Nierenbereich, der in Wellen kam, in die Notaufnahme. Ich sollte eine Urinprobe abgeben und da ich zwischen den Schmerzwellen aufstehen konnte, ging ich dafür zur Toilette.
Die Pflegefachkraft, der/die die Station leitete sagte daraufhin mehrmals, auch zu anderen Patient*innen „wer aufstehen kann, hat hier nix zu suchen und soll nach Hause gehen“.
Ich wurde ganz ans Ende des Flures gestellt und musste insgesamt 8 Stunden warten, während ich mit extremen Schmerzen auf der Bare lag.
Ich hatte Nierensteine, die dann diagnostiziert wurden. Sehr viele Patienten kamen vor mir dran, einige davon waren schlafende alte Personen, die ebenfalls zur Urologie sollten. Ein*e Kollege*in der genannten Pflegefachkraft kam 7 Stunden nach mir mit den gleichen Symptomen in die Notaufnahme und kam sofort dran.
Er/Sie hatte ebenfalls Nierensteine, ich konnte das Gespräch und die Untersuchung mit anhören, da ich im gleichen Raum war und immer noch wartete.
Ich verstehe, dass es in der Notaufnahme nach Dringlichkeit gehen muss, es war aber mehr als deutlich, dass man mich absichtlich in die letzte Ecke gestellt und ignoriert hat, weil meine Symptome nicht ernst genommen wurden.
Gut gelaufen:
Der Arzt/ Die Ärztin, der/die mich letztendlich behandelt und untersucht hat, war sehr freundlich und kompetent und professionell.
Schlecht gelaufen:
Meine Schmerzen wurden nicht ernst genommen und ich hatte Glück, dass es nichts lebensbedrohliches war. Meine Wartezeit wurde absichtlich so lang wie nur irgendmöglich gestaltet.
Verbesserungsvorschläge:
Man sollte unbedingt die Schmerzen von Menschen ernst nehmen, besonders in der Notaufnahme eines Krankenhauses, und nicht solche Pauschalitäten äußern, wie „wer aufstehen kann, soll nach Hause gehen“.
Weitere Infos:
Keine Angaben
Infos zum Fall:
Perspektive:
Patientin oder Patient
Alter:
30-49 Jahre
Art der EInrichtung:
Notaufnahme, Krankenhaus
Geschlecht:
weiblich