Fallbeschreibung:
Bei mir waren seit vielen Jahren geringfügige Schmerzen im rechten Bauchraum bekannt. Meine Hausärztin hat vor etwa 10 Jahren selbst schon einmal durch Ultraschalluntersuchung festgestellt, dass Gallensteine vorhanden sind. Solange diese aber nur sehr geringfügige Probleme bereiten, sollte daran zunächst nichts behandelt werden.
Auch mein Urologe hat im Rahmen der jährlichen Urologischen Vorsorgeuntersuchung (Krebsvorsorge Mann) schon seit Jahren bei der Ultraschalluntersuchung Gallensteine „gesehen“ und mich darauf hingewiesen.
Anfang 2022 wurden die oben erwähnten leichten Schmerzen plötzlich deutlich stärker. Ich ging damit zu meiner Hausärztin und berichtete ihr darüber. Gleichzeitig nannte ich ihr meine Vermutung, dass wahrscheinlich die vorhandenen Gallensteine die Ursache seien. Zusätzlich gab ich der Hausärztin den Hinweis, dass mein Urologe drei Monate vorher eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt, und dabei bereiots größere Gallensteine festgestellt habe.
Die Hausärztin tastete den Bauch ab, führte aber KEINE ULTRASCHALLUNTERSUCHUNG durch. Daraufhin lautete ihre Diagnose „Verdacht auf Bauchwandhernie“.
Mein Einwand, dass die Gallensteine die Ursache seien, wurde von ihr mit der Begründung abgetan, sie wisse das besser als ich. Ich erhielt eine Überweisung zu einem Chirurgen mit der o.g. Diagnoseangabe.
Der Chirurg (chirurg. Abteilung des Krankenhauses) führte eine ausführliche körperliche Untersuchung durch, konnte aber beim besten Willen keine (von der Hausärztin angegebene) „Bauchwandhernie“ finden. Es wurde sogar ein zweiter Arzt hinzugezogen, der aber ebenfalls keine „Bauchwandhernie“ feststellen konnte.
Von den Chrirurgen im Krankenhaus wurde dann zur Abklärung der vorhandenen Bauchschmerzen eine CT-Untersuchung angesetzt. Ich bekam einen Termin für die eigentliche CT-Untersuchung sowie einen Termin wenige Tage vorher, an dem mit Blut abgenommen werden sollte. Außerdem sollte ich an diesem Tag noch förmlich über die CT-Untersuchung „aufgeklärt“ werden.
Den Arzt, der das Aufklärungsgespräch mit mir geführt hatte, fragte ich anschließend, ob man denn bei der CT-Untersuchung „EVENTUELL VORHANDENE GALLENSTEINE“ auch sehen könne.
Daraufhin wurde der Arzt äußerst hellhörig und fragte mich, wie ich denn auf „Gallensteine“ käme?
Ich eröffnete ihm daraufhin, dass bei mir schon seit Jahren Gallensteine bekannt seien und erst vor 3 Monaten vom Urologen im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung bestätigt wurden.
Daraufhin der Kommentar des Chirurgen: „Jetzt wird mir einiges klar!“
Der Chirurg nahm daraufhin bei mir eine Ultraschalluntersuchung vor und stellte schon nach Sekunden einige bonbongroße Gallensteine fest.
Daraufhin wurde dann die erforderliche OP mit Entfernung der Gallenblase durchgeführt.
Gut gelaufen:
„Gut gelaufen“ ist einzig die Tatsache, dass die OP gut verlaufen ist und ich nach erfolgter Wundheilung schmerzfrei war und bin.
Schlecht gelaufen:
Besonders schlecht ist hier die „Behandlung“ durch die Hausärztin gelaufen. Ich würde dies als vollkommen unprofessionell, stümperhaft und gesundheitsgefährdend beschreiben.
Ich hätte ja nochj verstehen können, dass die Ärztin mit ihrer Diagnose „Bauchwandhernie“ daneben lag.
Aber ich habe sie ausdrücklich darauf hingewiesen, dass bei mir schon seit Jahren Gallensteine bekannt sind. Ich habe ihr gesagt, dass sie selber dies schon durch Ultraschalluntersuchung festgestellt habe. Und ich habe ihr auch gesagt, dass mein Urologe gerade mal dreio Monate vorher die Gallensteuine erneut per Ultraschalluntersuchung bestätigt habe.
Trotzdem konnte sich die Hausärztin nicht dazu entschließen, selbst noch einmal kurz per Ultraschall nachzuschauen. Dann hätte sie die Gallensteine eigentlich gar nicht übersehen können.
Stattdessen blieb sie, trotz aller gegenteiligen Hinweise, bei der von ihr gestellten FALSCHEN DIAGNOSE.
Verbesserungsvorschläge:
Gott sei Dank sind nicht alle Ärztinnen/Ärzte so stur und unbelehrbar wie meine Hausärztin.
Dies war nach meiner Meinung ein erneuter Fall von „Herrgöttin in weiß“. Nach ihrer Weltvorstelluing kann es offenbar gar nicht sein, dass ein Patient selber am besten kennt, auch ein mal Recht haben könnte. Stattdessen wird lieber eine falsche Diagnose gestellt und diese gegen jede Art von gesundem Menschenverstand verteidigt.
Weitere Infos:
Keine Angaben
Infos zum Fall:
Perspektive:
Patientin oder Patient
Alter:
50-69 Jahre
Art der EInrichtung:
Krankenhaus, sonstiger Bereich, Ambulante Praxis, Arztpraxis
Geschlecht:
männlich