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2024-635

Geduldete, aber vermeidbare Infektionsherde durch Waschbeckenabflüssen in Kliniken

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Fallbeschreibung:

Ich befasste mich beruflich mit der nachhaltigen Pflege von Waschbeckenabflüssen und stellte fest, dass ausgerechnet in Kliniken (und Pflegeheimen), die in Haushalten und z.B. Hotels von Vielen erprobte Methode unerwünscht ist. Ich wurde neugierig, bekam viele Kontakte und bin als Rentner Initiator geworden. Ich bekam Kontakt zu einer medizinischen Fachgesellschaft für Hygiene. Ehemaliges Regierungsmitglied empfahl mir einen Ressortantrag zu stellen, um diese Prophylaxe zu testen. Es geht um die Behandlung und Verhinderung von Biofilmen in den Siphons und Leitungen der Patientenwaschbecken, die als Nährboden für ein Bakterium der Gattung Pseudomonas nachgewiesen sind. Daran erkranken und sterben pro Jahr laut Patientenbeauftragten tausende Menschen. Dann wurde ich selbst Patient, als ich 2 Stens bekam, demontierte in meinem zufällig zugeteilten Zimmer den Abfluss, weil das Wasser nur noch langsam mit Blubbern abfloss. Der Nachweis lag vor. Es wird nichts vorbeugend getan, weil es keine Vorschrift gibt. Das soll zunächst reichen, wenn Interesse gern mehr Details.

Gut gelaufen:

Nachdem mehrere für mein Bundesland zuständige Gesundheitsminister:in samt Fachabteilung jegliches Gespräch verweigerten, sprang ein:e Minister:in im Wahlkampf ein und stelle den Kontakt zu einem/einer Fachprofessor:in in der Klinik her. Diese:r zeigte wissenschaftliches Interesse an der Aerosolwolke über den Waschbecken und stelle den Kontakt zu einem/einer Professor:in in einem Hygieneinstitut her. Auch hier wurde Interesse bekundet, aber kein Budget für ein Projekt vorhanden. Ich bot dem Ministerium mein Know-how und inzwischen interessantes Archiv an. Ergebnis: „Es wird keine Notwendigkeit für eine Initiative gesehen“ und eine „Zahlung wird nicht erfolgen“.

Schlecht gelaufen:

Trotz Nachweis vom RKI, einer Kommission für Krankenhaushygiene, Patientenschutzorganisationen, Pneumologen etc., sind Zuständige in den Einrichtungen und politisch Verantwortliche zu keinem Gespräch oder einem Projekt bereit, mit dem die wirtschaftliche Zumutbarkeit in einer Klinik ermittelt werden könnte. Fazit: Man befürchtet (zu unrecht) Kosten und versucht das Thema mit Ignoranz und politischer Macht auszusitzen. Es kam zu einer Petition. Diese wurde abgelehnt und eine damalige Politiker:in lud mich zur Anhörung in deren Ausschuss ein. Ich fand nur ärztliches Personal vor, die wenigstens zuhörten und gesprächsbereit waren. Schließlich kam es zu einer Strafanzeige wegen fahrlässiger Gefährdung Schutzbefohlenen (Pat.) durch Unterlassung von nachweisbar geeigneten und wirtschaftlich zumutbarer nachhaltiger Infektionsprophylaxe. Die Staatsanwaltschaft: Erkrankte oder die Erben Verstorbener müssen in jedem Einzelfall die Kausalität nachweisen, was kein Patient kann. Und die Medien? Fügen sich bis auf wenige Ausnahmen.

Verbesserungsvorschläge:

Im Rahmen eines Projektes in einer Klinik könnte z.B. auf einer Station der Ist-Zustand ermittelt , danach die nachhaltige Infektionsmethode eingesetzt werden. Alle Aufwendungen, Zeit und Kosten würden ermittelt und danach das Ergebnis bewertet. Nun aber gibt es neben den wirtschaftlichen Interessen der Kliniken noch andere Interessen, die an den Missständen verdienen. So bot ich einem Kanal-Rohrreiniger die vorbeugende Pflege an. Die Antwort: Krankenhäuser müssen früher anrufen (Anmerkung also nicht bis zur Totalverstopfung warten), seine Mitarbeiter:innen müssen Mund- und Augenschutz bei der Beseitigung der Verstopfungen tragen. Und: „Was soll ich sagen? Je weniger Pflege, um so mehr Aufträge für unsere Unternehmen.“

Weitere Infos:

Ich bin als Initiator inzwischen seit ca. 10 Jahren aktiv, mehrere Familienmitglieder sind Ärzt:innen. Ich wurde Mitglied in einem Patientenombudsverein, um eine Lösung zu finden. Mein Angebot: Obiges Projekt finanzieren und den Nachweis wissenschaftlich feststellen, dass auch in Kliniken die Missstände beseitigt werden könnten. Alternativ: Mir wird wenigstens ein Teil meiner Kosten ersetzt, als Gegenleistung Übergabe des Archivs und Beendigung der Initiative. In Taiwan und Thailand wurden nach meiner Mitteilung auf einem Kongress in Deutschland Tests gemacht. Inzwischen fragt eine Partei eines Bundeslandes an, warum das Thema ein Politikum sei. Weil diese Arroganz und Ignoranz auch der vielen Fachverbände unsere Demokratie gefährden und betroffene Bürger politikverdrossen macht.

Infos zum Fall:

Perspektive: Patientin oder Patient
Alter: 70-79 Jahre
Art der Einrichtung:Krankenhaus
Geschlecht: männlich

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