Fallbeschreibung:
Mein Mann wurde wegen generalisierten Krampfanfall/Herpesencephalitis eingeliefert. Er war 7 Wochen in der Klinik. Man hat die Virenlast nicht in den Griff bekommen. Es lag an einer viel zu niedrigen Dosis der Medikamentengabe. Außerdem hat mein Mann sich in seinem verwirrten Zustand die Kanülen immer selbst herausgezogen so dass das wichtige Mittel nicht in seinen Körper gelangt ist sondern im Bett oder auf dem Boden.
Er hat sich sogar den ZVK herausgezogen. Durch Zufall wurde dies in der Nacht entdeckt. Manchmal hat er sich den Zugang auch im Bad herausgezogen dann ist das Mittel in dem Abfluss gelaufen. Als ich dies festgestellt und angemerkt habe wurde ich „ausgelacht“. Die Pflege war mit der Überwachung meines Mannes völlig überfordert. Er hätte viel besser überwacht werden müssen. Die Ärzte die meinen Mann behandelt haben wechselten leider sehr oft und hatten wenig Erfahrung (sehr junge Ärzte), so dass die Dosis der Medikationen viel zu spät erhöht wurde. Mein Mann hat dadurch einen nicht rückgängig machenden kognitiven Schaden genommen. Er ist als behinderter Mensch entlassen worden und ist nun pflegebedürftig.
Gut gelaufen:
Zu einem späteren Zeitpunkt wurde ein erfahrener Virologe hinzugezogen.
Schlecht gelaufen:
Überwachung während der Medikamentengabe. Nächtliche „Spaziergänge“ meines Mannes wegen Verwirrtheit. Er hat sogar die Station verlassen und musste gesucht werden.
Verbesserungsvorschläge:
Personal aufstocken in der Pflege. Bei schwierigen Fällen keine unerfahrenen Jungärzte in Ausbildung einsetzen.
Weitere Infos:
Keine Angaben
Infos zum Fall:
Perspektive:
Angehörige oder Angehöriger einer Patientin oder eines Patienten
Alter:
50-69 Jahre
Art der EInrichtung:
Geschlecht:
männlich