Ich wurde m Krankenhaus nach einer Tossy 3 Verletzung an der Schulter operiert.
Ich möchte Ihnen nachfolgend schildern, wie es mir nach der OP erging:
Als ich aus der Narkose erwachte, spürte ich sofort extrem starke Schmerzen in der Schulter, die sich anfühlten wie Messerstiche. Die Orthese war so ungünstig um meinen Oberkörper gelegt, dass sie mir die Luft abschnürte.
Mein Hals war sehr trocken und schmerzte, da ich vermutlich einen Schlauch während der Narkose im Hals hatte und somit hatte ich Schwierigkeiten zu sprechen. Schaffte es jedoch zu antworten „ja starke Schmerzen“ als mich jemand ansprach und fragte ob ich Schmerzen hätte.
Daraufhin gab man mir ein Schmerzmittel, von dem mir extrem übel und schwindelig wurde und ich mich mehrfach übergeben musste.
Trotzdem wurde mir die Maske wieder aufgesetzt, so dass ich noch schlechter Luft bekam und ich mich in die Maske übergeben habe, wonach sie mir trotzdem wieder aufgesetzt wurde.
Das Schmerzmittel half nur geringfügig, so dass ich weiterhin starke Schmerzen hatte, nach Luft schnappte und nur noch weinen konnte, weil ich es nicht aushielt und mein Zustand sich nicht besserte.
Ein Arzt (?) sprach mich an und fragte, ob mein Arm denn nicht taub wäre und ich sagte „nein, nur meine Hand“. Darauf fragte er „ihr Arm doch aber auch?“ und „wie können Sie Schmerzen haben, wenn Ihr Arm doch taub ist?“ Ich sagte ich hätte die Schmerzen auf der Schulter.
Danach gab man mir erneut das Schmerzmittel, wonach ich mich bereits mehrfach übergeben hatte und mir wurde wieder extrem übel und schwindelig. Ich musste mich also erneut mehrfach übergeben. Dann gab man mir eine halbe Dosis Vomex. Nachdem ich mich weiter übergeben musste, sagte einer vom Personal „na dann hat wohl die halbe Dosis doch nicht gereicht“ und lachte und gab mir den Rest der Dosis. Als das Schmerzmittel endlich genug wirkte, rief man jemanden, der mich auf die Station bringen sollte. Ihm wurde dann mitgeteilt, was mir alles an Medikamenten gegeben wurde und dass ich „wohl extrem schmerzempfindlich“ sei und er aufpassen solle, dass ich ihm nicht das Bett vollkotze.
Ich habe mich also nach dem Erwachen aus der Narkose ca. eine Stunde lang vor Schmerzen gewunden, kaum Luft bekommen und mich immer wieder übergeben. Und das anwesende Personal im Aufwachraum nahm mich nicht Ernst, gab mir wissentlich ein Medikament, das meinen Zustand verschlechterte und rollte mit den Augen, wenn sie an mir vorbei gingen und machte sich darüber lustig, wie ich mich vor Schmerzen wand. Dies änderte sich erst, als eine Frau zu den beiden Männern dazu kam, die mich vorher „versorgt“ hatten. Sie erkundigte sich nach mir und zeigte Empathie.
Sie können sich sicherlich vorstellen, wie schlimm dieses Erlebnis für mich war. Es hat mein Vertrauen in das medizinische Personal stark erschüttert und im Hinblick auf eine weitere OP, die ich vor mir hatte, zerstört. Ich werde mich aufgrund dessen in diesem Krankenhaus nicht mehr operieren lassen.
Ich verstehe nicht, wie Personal, das sich so verhält, in einem so sensiblen Bereich wie dem Aufwachraum eingesetzt wird.
Ich wurde schon mehrfach operiert unter Vollnarkose und habe so ein komplettes Fehlen von Empathie und Bereitschaft einer hilflosen Person zu helfen noch nicht erlebt. Hoffentlich muss ich das auch nie wieder. Und ich hoffe ebenfalls, dass sich dort schnell etwas ändert, damit auch niemand sonst das erleben muss.
Als Laie kann ich nicht wissen, warum die Lokalanästhesie nicht gegen die Schmerzen half, wie sie hätte helfen sollen. Aber ich kann erwarten, dass man mir glaubt, wenn ich mich vor Schmerzen krümme.
Ich berichtete den Ärzten, die mich entlassen haben davon und sie sagten, sie würden sich auf jeden Fall um Aufklärung bemühen und dass ein solches Verhalten natürlich nicht in Ordnung wäre.
Nach meiner Entlassung kontaktierte ich die Patientenfürsprecherin des Krankenhauses und diese leitete meine Beschwerde ans Qualitätsmanagement weiter.
Von denen bekam ich eine Woche später eine Email, in der stand, dass es ihnen Leid täte, wie ich die Situation wahrgenommen hätte und dass dieser Vorfall im Team reflektiert worden wäre. Kein Ergebnis dieser Reflexion wurde genannt. Da aber alles auf meine Wahrnehmung geschoben wurde, denke ich nicht, dass in diesem Krankenhaus jemand verstanden hat, dass der Umgang mit mir nach der OP absolut nicht richtig war.