Icon Mehr-Patientensicherheit
2024-111

Schlechte Versorgung nach OP: Schmerzen und mehrfaches Übergeben nicht ernstgenommen

Dieser Fall hilft die Patientensicherheit für alle zu verbessern. Sie möchten ebenfalls einen Fall melden? Zum Meldeformular

Fallbeschreibung:

Ich wurde m Krankenhaus nach einer Tossy 3 Verletzung an der Schulter operiert. Ich möchte Ihnen nachfolgend schildern, wie es mir nach der OP erging: Als ich aus der Narkose erwachte, spürte ich sofort extrem starke Schmerzen in der Schulter, die sich anfühlten wie Messerstiche. Die Orthese war so ungünstig um meinen Oberkörper gelegt, dass sie mir die Luft abschnürte. Mein Hals war sehr trocken und schmerzte, da ich vermutlich einen Schlauch während der Narkose im Hals hatte und somit hatte ich Schwierigkeiten zu sprechen. Schaffte es jedoch zu antworten „ja starke Schmerzen“ als mich jemand ansprach und fragte ob ich Schmerzen hätte. Daraufhin gab man mir ein Schmerzmittel, von dem mir extrem übel und schwindelig wurde und ich mich mehrfach übergeben musste. Trotzdem wurde mir die Maske wieder aufgesetzt, so dass ich noch schlechter Luft bekam und ich mich in die Maske übergeben habe, wonach sie mir trotzdem wieder aufgesetzt wurde. Das Schmerzmittel half nur geringfügig, so dass ich weiterhin starke Schmerzen hatte, nach Luft schnappte und nur noch weinen konnte, weil ich es nicht aushielt und mein Zustand sich nicht besserte. Ein Arzt (?) sprach mich an und fragte, ob mein Arm denn nicht taub wäre und ich sagte „nein, nur meine Hand“. Darauf fragte er „ihr Arm doch aber auch?“ und „wie können Sie Schmerzen haben, wenn Ihr Arm doch taub ist?“ Ich sagte ich hätte die Schmerzen auf der Schulter. Danach gab man mir erneut das Schmerzmittel, wonach ich mich bereits mehrfach übergeben hatte und mir wurde wieder extrem übel und schwindelig. Ich musste mich also erneut mehrfach übergeben. Dann gab man mir eine halbe Dosis Vomex. Nachdem ich mich weiter übergeben musste, sagte einer vom Personal „na dann hat wohl die halbe Dosis doch nicht gereicht“ und lachte und gab mir den Rest der Dosis. Als das Schmerzmittel endlich genug wirkte, rief man jemanden, der mich auf die Station bringen sollte. Ihm wurde dann mitgeteilt, was mir alles an Medikamenten gegeben wurde und dass ich „wohl extrem schmerzempfindlich“ sei und er aufpassen solle, dass ich ihm nicht das Bett vollkotze. Ich habe mich also nach dem Erwachen aus der Narkose ca. eine Stunde lang vor Schmerzen gewunden, kaum Luft bekommen und mich immer wieder übergeben. Und das anwesende Personal im Aufwachraum nahm mich nicht Ernst, gab mir wissentlich ein Medikament, das meinen Zustand verschlechterte und rollte mit den Augen, wenn sie an mir vorbei gingen und machte sich darüber lustig, wie ich mich vor Schmerzen wand. Dies änderte sich erst, als eine Frau zu den beiden Männern dazu kam, die mich vorher „versorgt“ hatten. Sie erkundigte sich nach mir und zeigte Empathie. Sie können sich sicherlich vorstellen, wie schlimm dieses Erlebnis für mich war. Es hat mein Vertrauen in das medizinische Personal stark erschüttert und im Hinblick auf eine weitere OP, die ich vor mir hatte, zerstört. Ich werde mich aufgrund dessen in diesem Krankenhaus nicht mehr operieren lassen. Ich verstehe nicht, wie Personal, das sich so verhält, in einem so sensiblen Bereich wie dem Aufwachraum eingesetzt wird. Ich wurde schon mehrfach operiert unter Vollnarkose und habe so ein komplettes Fehlen von Empathie und Bereitschaft einer hilflosen Person zu helfen noch nicht erlebt. Hoffentlich muss ich das auch nie wieder. Und ich hoffe ebenfalls, dass sich dort schnell etwas ändert, damit auch niemand sonst das erleben muss. Als Laie kann ich nicht wissen, warum die Lokalanästhesie nicht gegen die Schmerzen half, wie sie hätte helfen sollen. Aber ich kann erwarten, dass man mir glaubt, wenn ich mich vor Schmerzen krümme. Ich berichtete den Ärzten, die mich entlassen haben davon und sie sagten, sie würden sich auf jeden Fall um Aufklärung bemühen und dass ein solches Verhalten natürlich nicht in Ordnung wäre. Nach meiner Entlassung kontaktierte ich die Patientenfürsprecherin des Krankenhauses und diese leitete meine Beschwerde ans Qualitätsmanagement weiter. Von denen bekam ich eine Woche später eine Email, in der stand, dass es ihnen Leid täte, wie ich die Situation wahrgenommen hätte und dass dieser Vorfall im Team reflektiert worden wäre. Kein Ergebnis dieser Reflexion wurde genannt. Da aber alles auf meine Wahrnehmung geschoben wurde, denke ich nicht, dass in diesem Krankenhaus jemand verstanden hat, dass der Umgang mit mir nach der OP absolut nicht richtig war.

Gut gelaufen:

Wenigstens die Frau, die später dazu kam, hat sich um mich gekümmert.

Schlecht gelaufen:

Das habe ich in der Fallbeschreibung bereits geschildert.

Verbesserungsvorschläge:

Empathieloses Personal gehört nicht in den Aufwachraum.

Weitere Infos:

Ich habe mich für die folgende 2. OP an der Schulter in ein anderes Krankenhaus begeben und dort hat man sich sehr gut um mich gekümmert.

Infos zum Fall:

Perspektive: Patientin oder Patient
Alter: 30-49 Jahre
Art der Einrichtung:Krankenhaus, Aufwachraum
Geschlecht: weiblich

Vielen herzlichen Dank für Ihren wichtigen Fallbericht!

Jeder einzelne Bericht hilft die Patientensicherheit zu verbessern und konkrete Tipps daraus abzuleiten. Bitten haben Sie dafür Verständnis, dass wir aufgrund der hohen Fallzahlen nicht mehr alle Berichte veröffentlichen und individuell kommentieren. Wir sichten aber jeden einzelnen Bericht und aus jedem Fall nutzen wir wichtige Inhalte für unsere Tipps, Fokusfälle und Erklärfilme. Die bisher erstellten Dokumente auf Basis Ihrer Fälle finden Sie hier:

Wählen Sie eines der anderen Themen

Wählen Sie das Thema aus, das zu Ihrem Fall am besten passt oder über welches Sie weitere Informationen und berteits veröffentlichte Fälle lesen möchten. Alternativ können Sie Ihren Fall auch direkt über das Meldeformular berichten.
Logos des vdek
Ihre Meinung hilft uns!
Bitte helfen Sie mit das Portal weiter zu verbessern, damit unsere Maßnahmen zur Verbesserung der Patientensicherheit noch mehr Menschen erreichen.

Wie gefällt Ihnen unser Portal insgesamt?

Wie gefällt Ihnen unser Portal insgesamt?

Zurücksetzen

Haben Sie auf unserem Portal hilfreiche Informationen zur Patientensicherheit gefunden?

Haben Sie auf unserem Portal hilfreiche Informationen zur Patientensicherheit gefunden?

Zurücksetzen

Was gefällt Ihnen an unserem Portal besonders gut?

Was gefällt Ihnen an unserem Portal besonders gut?

Zurücksetzen

Was gefällt Ihnen an unserem Portal nicht so gut? Welche Verbesserungsvorschläge haben Sie?

Was gefällt Ihnen an unserem Portal nicht so gut? Welche Verbesserungsvorschläge haben Sie?

Zurücksetzen
Ihre Meinung 2/2

Wie sind Sie auf unsere Website aufmerksam geworden?

Wie sind Sie auf unsere Website aufmerksam geworden?

Zurücksetzen

Welche Themen haben Sie auf unserer Website interessiert?

Welche Themen haben Sie auf unserer Website interessiert?

Zurücksetzen

Wichtige Mitteilung:

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Patient:innen und Angehörige,

Vielen Dank für Ihre wichtigen Meldungen. Unser System ist aufgrund der zahlreichen Eingänge im Moment an der Belastungsgrenze. Es ist daher zur Zeit nicht möglich, eine Meldung abzugeben. Wir arbeiten daran, das Problem zu lösen. Bitte versuchen Sie es in wenigen Stunden wieder.

Vielen Dank für Ihr Verständnis, Ihr Mehr-Patientensicherheit-Team