Fallbeschreibung:
Meine Tochter ist im Badezimmer gestürzt und mit dem Kopf auf der Badewanne aufgeschlagen. Sie war sofort bewusstlos. Der Rettungsdienst wurde alarmiert und brachte sie in die Notaufnahme des Krankenhauses.
Dort wieder bei Bewusstsein wurde sie in der medizinischen Klinik auf Station aufgenommen. Über 4 Tage war kein Arzt für Angehörige zu sprechen. Sie selbst wurde immer wieder gefragt, warum sie denn „umgefallen“ wäre. Man wollte anscheinend unbedingt einen medizinischen Grund (Schwindel, Ohnmacht etc.) konstruieren, dabei war sie gestolpert. Alle Bitten nach einer weitergehenden chirurgischen Diagnostik (CT. MRT) wurden trotz Kopfschmerzen und extremem Brillenhämatom abgelehnt.
Nach 4 Tagen ohne Untersuchung/Behandlung entlassen, musste die weitere Diagnostik ambulant über den Hausarzt erfolgen. Im Krankenhaus würde übrigens an allen Tagen darauf hingewiesen, dass eine private Zusatzversicherung für stationäre Aufenthalte bestünde. Immer hieß es, auf Station noch mal sagen, auf Station hieß es , geht uns nichts an, bei Verwaltung sagen.
Kurz vor der Entlassung musste dann noch die Chefarztvereinbarung unterzeichnet werden. Dieser kam dann kurz vorbei und wünschte alles Gute.
Gut gelaufen:
Hausarzt hat anschließend die klinische Fehleinschätzung erkannt und die Versäumnisse aufgeholt.
Schlecht gelaufen:
Rettungsdienst überlastet, brauchte 35 Minuten. Aufnahmesituation in Klinik chaotisch, niemand fühlte sich zuständig, Privatabrechnung nach dieser Fehlleistung eine Frechheit. Warum hört niemand der Patientin und den Angehörigen zu?
Verbesserungsvorschläge:
ZUHÖREN, falsche Stationsentscheidung korrigieren, ausreichend Personal, erreichbare Ärzte. Diagnostikmöglichkeiten ausnutzen.
Weitere Infos:
Keine Angaben
Infos zum Fall:
Perspektive:
Angehörige oder Angehöriger einer Patientin oder eines Patienten
Alter:
30-49 Jahre
Art der EInrichtung:
Ambulante Praxis, Rettungsdienst/Krankentransport, Arztpraxis, Krankenhaus, Normalstation, Notaufnahme
Geschlecht:
weiblich