Fallbeschreibung:
Ich bin selbst Arzt (FA für Innere Medizin, Kardiologie und Internistische Intensivmedizin). Im Rahmen einer Dickdarmoperation kam es bei mir aufgrund von Fehlern der Anästhesie (zweifelhafte Anästhesieführung, vorschnelle Extubation, vernachlässigte Nachsorge) im Nachgang der Operation zur Verlegung meiner Atemwege und im Gefolge zur Ausbildung eines nicht-kardialen Lungenödems, in der Anästhesie als „negative pressure pulmonary edema“, NPPE bekannt. Ich sollte bemerken, ich bin kardiopulmonal gesund. Ansonsten hätte das Geschehen wohl nicht überlebt.
Es besteht keine Einsicht des mich betreuenden Anästhesisten (der von mir vorab nicht gewünschte Chefarzt einer großen Klinik), der Gutachter spricht von Pech und Schicksal. Alle Anästhesisten um mich herum, auch sogenannte namhafte, sind über diese Beurteilung entsetzt. Jeder Anästhesist weiß um dieses Krankheitsbild seit Anbeginn der Facharztausbildung, nur nicht der Anästhesist, der bei mir die Narkose führte und der „sogenannte“ Gutachter. Das Gutachten ist ein medizinischer Offenbarungseid, obwohl er nachbessern durfte – was ist das für ein Vorgehen der Landesärztekammer? Na, die Landesärztekammer deckt ja diese Vorgehen in Deutschland!
Es geht mir im Wesentlichen um die Fehlerkultur, die Transparenz, die Kommunikation, das Verhindern das sich die gleichen Fehler wiederholen und dass das Potential, aus Fehlern zu lernen, endlich genutzt wird.
Wir brauchen dringend einen Fehlerkodex und eine Pflicht zur Anzeige von unerwarteten Verläufen und Fehlern. Übrigens, mit Komplikation meinen wir in der Medizin zumeist Fehler!
Ich erbitte Unterstützung, dass endlich eine verpflichtende Fehlerkultur in der Medizin eingeführt wird. Wie können wir vorgehen?
Gut gelaufen:
Nichts!
Schlecht gelaufen:
Siehe oben
Verbesserungsvorschläge:
Siehe oben
Weitere Infos:
Keine Angaben
Infos zum Fall:
Perspektive:
Patientin oder Patient
Alter:
70-79 Jahre
Art der EInrichtung:
Operationssaal, Krankenhaus, Aufwachraum
Geschlecht:
männlich