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2024-090

Hashimoto-Diagnose erst nach 8 Jahren erhalten

Fallbeschreibung:

Nachdem ich in die Pubertät gekommen bin, habe ich viel Gewicht zugenommen, starke Depressionen bekommen und meine Leistung in der Schule hat sich enorm verschlechtert. Ich habe die Symptome seitdem ich 12 Jahre alt bin, mein Alltag wurde damit jeden Tag weniger erträglich. In meiner ganzen Schulzeit habe ich folgende Symptome erlitten: – Chronische Verstopfung – Ständige Müdigkeit, sodass ich im Unterricht und nach dem Unterricht einfach so eingeschlafen bin – Depressionen – Gewichtszunahme – Aufmerksamkeitsstörung – Hirnhochdruck u. Staaungspapille am Auge – Sehverschlechterung – Kopfschmerzen jeden Tag – Antriebslosigkeit u. Energiemangel – Eisenmangel – Enorm schmerzhafte Periode – Gedächtnisschwäche – Emotional Instabilität Und das alles währen ich in der Schule war und nichts von meiner Diagnose wusste. Mir wurden regelmäßig Blutwerte abgenommen und im Alter von 15 Jahren wurde mir L-Thyroxin verschrieben. Keiner hat mir gesagt, was ich habe und warum ich es nehmen soll. Meine ganze Schulzeit verbrachte ich in Depressionen mit Gedanken, warum ich so bin, und keiner hat sich darum gekümmert. Die Ärzte haben ständig meine TSH-Werte gesehen, aber keiner hat mir gesagt, dass sie nicht normal seien. Denn ich hatte TSH-Werte mit L-Thyroxin 75 im Bereich 5-6, was laut deren Tabelle doch in Ordnung sei. Erst jetzt bei viel stärkeren Dosis merke ich, dass ich erst bei einem TSH-Wert <1 normal funktionieren kann. Ich versuche jeden Tag all diese verlorene Jahre aus meiner Jugend nachzuholen und freue mich, wenn ich einen Tag nicht müde bin und wach bleiben kann. Ich wünschte, Ärzte würden sich mehr um junge Frauen mit chronischen Erkrankungen kümmern und sie ernst nehmen. Ich wünschte ich könnte meine Kindheit und meine Teenager-Zeit wieder erleben, aber leider werde ich es nie machen können. Ich wünschte, kein junges Mädchen fragt sich: Warum gebe ich mir so viel Mühe und sehe so aus und schaffe nichts? Denn erst jetzt mit richtiger L-thyroxin Dosis merke ich, wie das Leben eigentlich gewesen sein sollte.

Gut gelaufen:

Keine Angaben

Schlecht gelaufen:

Ärzte haben mich nie ernst genommen, denn ich war jung und ich war ein Mädchen. Periodenschmerzen sind normal, auch wenn man mehrere Tage nicht vom Bett aufstehen kann und ohne 5 Ibu-Tabletten den Alltag nicht schafft. Keiner informierte mich über Hashimoto-Diagnose, die Werte sind NICHT AKKURAT!!! Es kann kein gesunder Teenager mit einem TSH-Wert von 5 leben!!! Der Wert soll sich in einem Bereich von 1 befinden. Ärtze haben meine Blutwerte oft gesehen, da ich immer wieder Beschwerden gehabt habe und nicht wusste, woher sie kommen, aber KEINER hat je was gesagt. Die Tablettendosis war viel zu gering.

Verbesserungsvorschläge:

Ärzte sollen mehr auf die Beschwerden der Patienten eingehen, mehr Zeit für die Patienten einplanen. Auch wenn ihre Wertetabelle stimmt, heißt es nicht dass der Patient gesund ist und sich seine Symptome einbildet. Ärzte sollen einen über Kontrolluntersuchungen mehr informieren.

Weitere Infos:

Nach Jahren kämpfe ich immer noch mit Gleichgültigkeit der Ärzte. Seit fast 9 Monaten bin ich an einer HWI erkrankt und Ärzte sagen einem ‚Sie haben nichts‘ oder geben die selben Medikamente, die nicht funktionieren. Keiner kümmert sich darum. Auch im gynäkologischen Bereich wird eine Frau nicht ernstgenommen, wenn sie nicht schwanger ist, sondern mit einem anderen Problem kommt. Termine dauern über 3 Monate und nicht mal dann bekommt man eine ansatzweise angemessene Behandlung. Etwas, was man innerhalb einer Woche heilen könnte, zieht sich über Jahre hinweg und macht einem das Leben unerträglich, auch in jüngeren Jahren. Ja, auch junge Menschen können physisch kaputt sein, und ich kann aus Erfahrung sagen, dass lang anhaltende physische Schmerzen einen psychisch kaputt machen..
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Infos zum Fall:

Perspektive:

Patientin oder Patient

Alter:

5-14 Jahre

Art der EInrichtung:

Ambulante Praxis

Geschlecht:

weiblich

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