Fallbeschreibung:
Ich bekam eine Lumbalpunktion aufgrund V.a. Subarachnoidalblutung. Diese konnte nicht bestätigt werden. Darauf hin bekam ich ein postpunktionelles Syndrom und nach 1 Woche nur Liegen wurde es immer schlimmer anstatt besser. Deshalb wurde ich wieder stationär aufgenommen. Mir war es nicht einmal möglich alleine auf die Toilette zu gehen aufgrund von orthostatischen Vernichtungskopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Gangstörungen.
Man sagte mir, dass es von selber weggehen würde und schob es auf Stress den ich zu der Zeit wegen Prüfungen in der Uni hatte. ( Laut Leitlinie ist ein Blutpatch ab 4 Tage nach LP indiziert, wenn die Symptome nicht besser wurden). Ich wurde wieder entlassen. 4 Wochen später ging es mir immer noch so schlecht, dass ich erneut über die Notaufnahme in eine andere Uniklinik stationär aufgenommen wurde, in der Nähe meiner Eltern, weil ich zu der Zeit bei Ihnen war, da ich alleine gar nicht klar kam.
Auch hier sagte man mir es könnte nicht von der Lumbalpunktion sein und ich hätte eine Migräne. Ich hatte noch nie in meinem Leben Migräne. Daraufhin suchte ich selber nach Spezialisten und wurde 3 Monate später in der Uniklinik aufgenommen und erhielt endlich einen Blutpatch. Hier fanden die Spezialisten dann auch Auffälligkeiten im MRT von Kopf und Wirbelsäule. Der Patch verbesserte meine Aufrechtzeit von komplett Bettlägerig bis auf eine Stunde pro Tag. Daraufhin warteten wir ab. Etwa 8 Wochen später entschied ich mich für eine OP, da ich komplett bettlägerig war und jeden Tag schlimmste Schmerzen hatte. Es half kein einziges Schmerzmittel. Die OP führte ein Spezialist in der Schweiz durch. Er/ Sie fand ein Leck in Höhe der LP, welches für alle Beschwerden verantwortlich war.
Dadurch, dass mir nie jemand geholfen hat haben sich die Symptome chronifiziert und ich bin nun fast 1 Jahr nach OP und habe nach wie vor starke Einschränkungen jeden Tag. Das ist ein sehr harter Weg für eine junge Medizinstudentin, die vorher sportlich, fit und komplett gesund war.
Gut gelaufen:
Gut lief es erst, als ich zu den Spezialisten kam. Darum habe ich mich allerdings komplett selbst gekümmert.
Schlecht gelaufen:
Das jeder Neurologe, Neurologin der Meinung war es gäbe keine Liquorlecks durch eine Lumbalpunktion und alles als psychisches Problem dargestellt wurde.
Verbesserungsvorschläge:
Patienten und Patientinnen muss geglaubt werden. Man kennt seinen Körper am besten und merkt, wenn etwas seit einem medizinischen Eingriff nicht stimmt.
Weitere Infos:
Die Uniklinik hat mitlerweile sehr viele Infos auf ihrer Seite, bietet Beratungen für Patienten und aber auch für Ärzte an, die mit ihrem Fall nicht weiterwissen.
Infos zum Fall:
Perspektive:
Patientin oder Patient
Alter:
15-29 Jahre
Art der EInrichtung:
Ambulante Praxis, Arztpraxis, Krankenhaus, Normalstation, Notaufnahme
Geschlecht:
weiblich