Fallbeschreibung:
Wegen Schmerzen im Hüftgelenk ging ich zum Orthopäden. Ich wurde geröntgt. Auf dem Bild war zu erkennen, dass eine Hüfseite blasser war, als die Andere. Mir wurde erklärt, dass eine Seite einfach stärker belastet ist als die Andere. Außerdem sei da noch eine leichte Skoliose. Aber ich solle mich nicht so anstellen- es gebe wirklich viel schlimmere Fälle. Das war’s!
Ich versuchte „mich nicht so anzustellen“.
Schließlich versuchte ich es bei weiteren Orthopäden weil es schlechter wurde. Dem Dritten erzählte ich auch von dem Röntgenbild. Darauf wurde ein Beinlängenunterschied diagnostiziert. Ich bekam ein Rezept für Schuherhöhung. Anfangs war das toll. Aber bald schon fühlte ich mich damit einfach noch verkehrter. Nach einer längeren Pause versuchte ich es aber wegen wachsender Beschwerden doch noch bei einem anderen Orthopäden.
Da bekam ich ein Rezept für Physiotherapie. Der Physiotherapeut schaute sich ganz genau an, wie ich vor ihm Stand. Dabei fand er die Lösung:
Ich habe gleich lange Beine. Aber im Stress hatte ich mir unbewusst eine schiefe Hüfthaltung angewöhnt. Bänder hatten sich bereits angepasst. Er beriet mich, wie ich täglich mein Körperbewusstsein wahre, und mich dehne bzw. im Spiegel nach meiner Haltung schaue. Das war die Lösung.
Gut gelaufen:
Der Physiotherapeut hat nicht einfach die Vorgabe des Rezeptes erfüllt. Sondern ich als Patient war ihm wichtig.
Schlecht gelaufen:
Mehrere Orthopäden aus persönlichem Desinteresse versagt haben. Kein Wunder sind die Warzezimmer voller Menschen, wenn sie zu mindestens drei Ärzten müssen, in der Hoffnung auf die richtige Diagnose oder Therapie.
Verbesserungsvorschläge:
Ärzte müssten sich über Behandlungserfolg freuen können.
Stattdessen hören sie immer nur die Probleme. Aber erleben wenig Erfolg .
Vielleicht macht das stumpf?
Weitere Infos:
Keine Angaben
Infos zum Fall:
Perspektive:
Patientin oder Patient
Alter:
15-29 Jahre
Art der EInrichtung:
Ambulante Praxis
Geschlecht:
weiblich