Fallbeschreibung:
Meine demenzkranke Mutter wurde mit einer Überweisung in eine Rettungsstelle geschickt. Sie wurde aufgenommen und ich als Angehörige sollte im Wartebereich warten.
Nach einigen Stunden Warten erfuhr ich von meinem Vater und Ehemann meiner Mutter, dass sie bereits mit dem Transport vor der Tür steht. Ich, die Tochter, stand ohne informiert worden zu sein, in der Rettungsstelle!
Was wäre gewesen, wenn keiner Zuhause gewesen wäre? Es hieß, man hat mich ausrufen lassen, ich habe nix gehört. Angerufen hat man mich auch nicht, obwohl ich meine Nummer hinterlassen sollte.
Gut gelaufen:
Keine Angaben
Schlecht gelaufen:
Die Kommunikation ist gar nicht erfolgt. Ich hatte weder Arztkontakt noch Kontakt mit dem Pflegepersonal.
Selbst wenn man Angehörige in der Rettungsstelle nicht findet, gibt es doch die Möglichkeit sie per Telefon zu informieren.
Durch meine fehlenden Informationen an das Personal wurde sie liegend transportiert und der Transport musste erst einmal einen Stuhl organisieren und hätte beinahe die Feuerwehr hinzugezogen, um sie hoch zu transportieren.
Verbesserungsvorschläge:
Demenzerkrankte sollten wenn möglich immer mit Begleitung kommen dürfen und die Begleitung sollte nicht in den Warteraum geschickt werden, damit Kommunikationsschwierigkeiten vermieden werden können
Weitere Infos:
Ich verstehe es, wenn es voll ist oder auch aus Datenschutzgründen, dass Angehörige draußen warten müssen. Es gäbe bestimmt auch die Möglichkeit, am Bett die Angehörigen dann wegzuschicken, wenn der Nachbar untersucht wird. Eltern dürfen doch auch bei ihren Kindern bleiben. Warum wird ein demenzerkrankter Mensch in fremder Umgebung allein gelassen, das erschwert doch die Kommunikation. Es ist dem Pflegepersonal doch nicht möglich, kontinuierlich auf den Patienten zu achten. Meine Mutter hätte, wäre was gewesen, sich nicht bemerkbar machen können, sie könnte noch nicht mal ein Klingel betätigen.
In einer anderen Rettungsstelle hat sie sich in meinem Beisein übergeben, sie hätte keine Hilfe holen können
Infos zum Fall:
Perspektive:
Angehörige oder Angehöriger einer Patientin oder eines Patienten
Alter:
70-79 Jahre
Art der EInrichtung:
Notaufnahme, Krankenhaus
Geschlecht:
weiblich