Fallbeschreibung:
Nachdem ich den Tag zuvor beim Sport rückwärts gefallen bin und mich mit dem Arm aufgestützt hatte und noch mit dem Kopf gegen die Wand geprallt bin, wollte ich am nächsten Tag zum Chirurgen, da ich erhebliche Probleme mit dem Handgelenk/Arm und einen großen Bluterguss an der Innenseite des Ellenbogens hatte, und ich davon ausgegangen bin, dass der Arm geröntgt werden muss.
Da der eine Chirurg gar nicht erst ans Telefon gegangen ist, trotz diverser Anrufe, der andere mich an den Hausarzt verwiesen hat und die Notaufnahme im Krankenhaus ja eigentlich nur aufgesucht werden soll, wenn man den Kopf bereits unterm Arm hat, bin ich dann doch zum Hausarzt gegangen.
Es wurde eine Prellung Handgelenk und Schädel diagnostiziert. Da ich die Finger bewegen konnte, hielt meine Hausärztin trotz meiner Nachfrage an beiden Behandlungsterminen und der Schilderung über den Unfallhergang einen Röntgenuntersuchung für nicht notwendig. Nach ca. 3 Wochen sollte es verheilt sein.
Wegen andauernder Schmerzen habe ich nach ca. 7 Wochen einen Orthopäden aufgesucht. Dort wurde dann zum ersten Mal geröntgt und eine verschobene Radiusköpfchenfraktur festgestellt.
Eine Operation wurde jetzt nicht mehr empfohlen, da das verschobene Knochenstück jetzt bereits falsch angewachsen ist und eine Verbesserung nicht garantiert werden kann. Der Arzt im Krankenhaus meinte, wenn es sein Arm wäre würde, er nichts machen, zumal ich relativ wenig Bewegungseinschränkungen habe.
Gut gelaufen:
Keine Angaben
Schlecht gelaufen:
Die Ärztin hätte aufgrund des geschilderten Unfallverlaufs eine Röntgenuntersuchung veranlassen müssen.
Es ist eine typische! Fraktur für einen Sturz mit Abstützen auf den Armen.
Für mich ein klassischer Behandlungsfehler. Wäre die Fraktur rechtzeitig durch eine Röntgenuntersuchung festgestellt worden, hätte eine Operation mit Osteosynthese stattgefunden.
Verbesserungsvorschläge:
Ärzte sollten ZUHÖREN, was der Patient berichtet.
Weitere Infos:
Ich habe momentan, 2 Monate danach, noch Schmerzen, wenn ich den Arm durchstrecken will und das Gefühl, das Gelenk „verzögert“ bestimmte Bewegungen. Das soll noch besser werden.
Bei unbehandelten Radiusköpfchenfrakturen besteht jedoch die Gefahr einer Einsteifung im Alter und Arthrose. Wie soll ich denn dann einen kausalen Zusammenhang nachweisen?
Bislang habe ich die Ärztin noch um keine Stellung/Entschuldigung gebeten. Hab ich aber noch vor.
Infos zum Fall:
Perspektive:
Patientin oder Patient
Alter:
50-69 Jahre
Art der EInrichtung:
Ambulante Praxis, Arztpraxis
Geschlecht:
weiblich