Fallbeschreibung:
Eine 45-jährige Mutter von zwei kleinen Kindern, akut schwer depressiv erkrankt, wendet sich mit sehr dringend formuliertem Hilfegesuch via E-Mail-Zitat:
.. „Meine größte Angst ist meine Kinder nicht aufwachsen zu sehen, meinen liebsten fürchterliches Leid anzutun und mir selbst natürlich auch ..“ an eine Privatpraxis
Der Arzt leitet auf diesen sehr dringenden Hilferuf mit Androhung tödlicher Straftaten keinerlei Sofortmaßnahmen ein und bittet in einer Antwortmail nur um telefonische Vereinbarung eines Vorstellungstermins. Der Arzt diagnostiziert in seiner Praxis ein „sehr schwer ausgeprägtes, depressives Syndrom“, verschreibt die beiden suizidfördernden Präparate Venlafaxin und Quetiapin und schickt die Patientin ohne jegliche weitere Überwachung nach Hause.
Angehörige werden nicht über das, für die gesamte Familie lebensbedrohliche und später tödlich verlaufende, Krankheitsbild informiert. Zweifelsfrei eine hier tödliche endende Verletzung der Sorgfaltspflicht.
Die Patientin suizidiert sich und fährt mit einem Auto gegen einen Baum. In der Krankenakte ist u.a. notiert ..“ .. Patientin hat Halluzinationen und sieht sich mich mit dem Auto in eine Menschenmenge fahren ..“
Zwei Strafanzeigen gegen den Arzt wurden eingestellt, obwohl unter anderem laut Bundesministerium der Justiz in der Verordnung über die Zulassung von Personen zum Straßenverkehr, sehr schwer depressive Patienten gar kein Fahrzeug führen dürfen.
https://www.gesetze-im-internet.de/fev_2010/anlage_4.html
Punkt 7.5.1
Warum gibt es Gesetzte, wenn sich die Ärzte nicht daran halten müssen? Erinnerungen und Parallelen zum Germanwings Drama.
Offenbar toleriert unsere Justiz solche grob fahrlässigen und tödlichen Behandlungsfehler sowie die gebotene Verletzung der Sorgfaltspflicht ohne jegliche strafrechtliche Konsequenz.
Einstellung des zweiten Strafverfahrens mit Schreiben der Staatsanwaltschaft
Bei Interesse an den ausführlichen Akten und insgesamt 11 Vorwürfen stehe ich gerne zur Verfügung.
Gut gelaufen:
Keine Angaben
Schlecht gelaufen:
Verbesserungsvorschläge:
Keine Angaben
Weitere Infos:
Diese eklatanten Fehler müssen strafrechtliche Konsequenzen haben. Warum dürfen Ärzte straffrei töten während Automechaniker bei grober Fahrlässigkeit verurteilt werden?
Laut Aussage meines Anwalts für Medizinrecht liegt die Verurteilungsquote im Strafverfahren unter 1% – also höchst unwahrscheinlich auch bei handfesten Beweisen.
Infos zum Fall:
Perspektive:
Angehörige oder Angehöriger einer Patientin oder eines Patienten
Alter:
30-49 Jahre
Art der EInrichtung:
Ambulante Praxis, Arztpraxis
Geschlecht:
weiblich