Fallbeschreibung:
Vor einiger Zeit bekam ich eine Schlittenprothese ins linke Knie. Noch im Aufwachraum wurde mir nach der OP ein Schmerzkatheter gesetzt. Vermutlich traf der Anästhesist einen Nerv, mein linkes Bein war 30 Stunden lang komplett gelähmt, es lag wie ein Zementblock neben mir.
Erst nach dem der Katheter gezogen wurde, kam langsam wieder Leben ins Bein. Dieser Vorfall hat vermutlich eine Arthrofibrose bei mir ausgelöst, mein Knie ist komplett verklebt und steif. Es wurde bereits zweimal nachoperiert, aber es wurde eher schlimmer, vor allem, weil auch die wenigstens Rehaeinrichtungen und Therapeuten mit der Diagnose etwas anfangen können und falsch, d.h. zu viel behandeln.
Ich habe viel Schmerzen, brauch immer noch Gehhilfen und kann meinen Haushalt nicht mehr versorgen. Wir mussten umziehen, da wir sehr viele Treppen im Haus hatten, die ich nicht mehr laufen kann.
Jetzt war ich in einer Spezialreha, die eine kleine Verbesserung brachte, dort wurde mir auch gesagt, dass ich unbedingt zweimal wöchentlich zur Physio müsste und eine Dauertherapie notwendig wäre.
Diese wurde mir nun abgelehnt, da die Diagnose nicht im Heilmittelkatalog vorkäme. Mein Arzt verschreibt mir nichts mehr, weil angeblich das Budget ausgeschöpft ist, ich muss von Arzt zu Arzt, obwohl es mir sehr schwer fällt, aus dem Haus zu gehen und betteln, dass ich weitere Anwendungen bekomme. Das ist schon sehr zermürbend!
Gut gelaufen:
Keine Angaben
Schlecht gelaufen:
Verbesserungsvorschläge:
Vor allen Dingen sollten Anträge nicht grundsätzlich zuerst einmal abgelehnt werden, zumindest sollte der Patient bei der Ablehnung nicht sofort merken, dass seine Anfrage überhaupt nicht gelesen wurde, sonst müsste eine andere Begründung erfolgen!
Weitere Infos:
Der medizinische Dienst sollte sich unbedingt mehr mit der Arthrofibrose beschäftigen, Komplikationen in diese Richtung schlimmer oder weniger schlimm ergeben sich bei rund jeder 10. OP, da kann es doch nicht sein, dass man nur auf Unverständnis stößt und wie ein Löwe um Behandlungen kämpfen muss.
Infos zum Fall:
Perspektive:
Patientin oder Patient
Alter:
50-69 Jahre
Art der EInrichtung:
Therapeutische Einrichtung (Physio-, Ergo-, Logotherapie, Hebammenhilfe etc.), Krankenhaus, Ambulante Praxis, Aufwachraum
Geschlecht:
weiblich