Fallbeschreibung:
Mit ca. 45 Jahren erlitt ich einen linksseitigen Hörsturz und ging daher sofort zum HNO-Arzt. Dort wurde ein Hörtest durchgeführt und der Hörsturz mit Cortison behandelt. Der Hörtest ergab beidseitig eine beginnende erbliche Innenohrschwerhörigkeit (Vater, Großvater betroffen). Das Cortison verbesserte das Hörvermögen links, aber es blieb links ab sofort schlechter als rechts. Außerdem blieb ein rauschender Tinnitus.
In den nächsten 3 Jahren hatte ich 2 weitere linksseitige Hörstürze. Gleiche Behandlung und viele Hörtests. Das Hörvermögen wurde vor allem links immer schlechter. Ich bekam ein Hörgerät nur für links. Das Hörvermögen wurde auch ohne weitere Hörstürze weiter schlechter, so dass auch das Hörgerät nicht mehr zu alltagstauglichem Hören verhalf.
Erst jetzt (ca 8 Jahre nach dem ersten Hörsturz) veranlasste der HNO-Arzt einen Test des Hörnervs und danach ein MRT. Diagnose: Akustikusneurinom. Dieses war mit 2cm bereits so groß, drückte außerdem auf den Hirnstamm, dass nur noch eine OP in Frage kam.
Das Ziel der OP war neben Entfernung von möglichst viel Tumormaterial v.a. die Erhaltung des Gesichtsnervs. Das gelang, aber Hörnerv und Gleichgewichtsnerv links wurden dabei (wie vermutet) komplett zerstört. Ich bin seitdem links komplett und irreversibel taub. Das Gleichgewicht ist wieder einigermaßen okay. Ich trage nun Cross-Over-Hörgeräte , die aber das räumliche Hören sowie die Geräuschempfindlichkeit nicht wesentlich verbessern.
Gut gelaufen:
Die OP hat den Tumor soweit entfernt können, dass der nicht mehr wächst. Der Gesichtsnerv hat dabei keinen Schaden erlitten.
Schlecht gelaufen:
Der Test bezüglich Hörnerv hätte viel früher erfolgen müssen. Dann wäre der Tumor bei Diagnose nicht so groß gewesen. Man hätte eventuell bestrahlen können und vor allem eventuell den Hör- und den Gleichgewichtsnerv erhalten können.
Verbesserungsvorschläge:
S.o.
Weitere Infos:
Keine Angaben
Infos zum Fall:
Perspektive:
Patientin oder Patient
Alter:
30-49 Jahre
Art der EInrichtung:
Operationssaal, Krankenhaus, Ambulante Praxis, Arztpraxis
Geschlecht:
weiblich