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2025-276

irreversible Pulpitis auf Röntgenbild bei sehr starker Schmerzsymptomatik nicht erkannt

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Fallbeschreibung:

Aufgrund zunehmender Schmerzen im linken Unterkiefer im Bereich eines überkronten Backenzahns montags Zahnarzt aufgesucht. Der Praxisinhaber (=mein Zahnarzt) war in Urlaub, er wurde von seiner Assistenzärztin vertreten. Diese hat ein Röntgenbild angefertigt und den Zahn untersucht – konnte aber keine Ursache für meine Schmerzen erkennen. // (= drei Tage später) aufgrund zunehmender Schmerzen Hausärztin aufgesucht : Ausschlussdiagnostik Herz + Überweisung zum Neurologen erhalten zwecks Ausschluss Nervenschmerz. Zudem erneut die Assistenz-Zahnärztin aufgesucht – sie blieb bei der(FALSCHEN!) Einschätzung, dass meine starken Schmerzen nicht vom Zahn herrühren. // Am Wochenende (=zwei Tage später) Krankenhaus Notaufnahme, dann stationäre Aufnahme in der Neurologie bei Verdacht auf Trigeminus-Neuralgie /DD atypischer Gesichtsschmerz. Keine (bildgebende) Diagnostik, kein MRT (war am Wochenende nicht besetzt). Völlig unzureichende Schmerztherapie. // Montags Entlassung aus dem Krankenhaus (mit weiterhin sehr starken Schmerzen)+ Termin beim niedergelassenen Neurologen: dieser schätzte die Situation so ein, dass es sich eher NICHT um Nervenschmerzen handele und empfahl mir u.a., nochmal einen anderen Zahnarzt aufzusuchen. / Tags drauf hat ein anderer Zahnarzt aufgrund des Bildes von Tag 1 (!) in Verbindung mit meinen Beschwerden SOFORT erkannt, dass es sich um eine schwere Pulpitis des 3.6 Backenzahns handelt. Wurzelbehandlung war aufgrund stark verkalkter Wurzelkanäle an dem seit Jahren vorgeschädigten Zahn nicht möglich. Taggleich Zahnextraktion beim Kieferchirurgen + Antibiotikatherapie. Schmerzen ließen nach und waren nach wenigen Tagen behoben. // Ca. zwei Wochen nach dieser Geschichte habe ich mit meinem bisherigen Zahnarzt und der Assistentin ein Gespräch geführt. Dort zeigte man sich zwar ansatzweise empathisch, aber es wurde kein Fehler bzw. keine Fehleinschätzung zugegeben. Keine Bitte um Entschuldigung. Es wurde auf meine Frage hin auch nicht offengelegt, welche Möglichkeiten der Rücksprache mit dem erfahrenen Zahnarzt die Assistentin während der Urlaubsvertretung hatte. // Epilog: aufgrund der starken Schmerzen, Schmerzmittel, Stress + Antibiotika hat im Nachgang dieser Geschichte mein Darm vorübergehend seine Tätigkeit „eingestellt“. Es kam zu einer Koprostase, die ärztlich behandelt werden musste.

Gut gelaufen:

Keine Angaben

Schlecht gelaufen:

Assistenz-Zahnärztin hat sich überschätzt, sie hätte Rücksprache halten müssen / Praxisinhaber (Zahnarzt) hat seiner Assistentin zu wenig fachliche Aufsicht während seines Urlaubs gegeben / im Krankenhaus keine angemessene Diagnostik, keine angemessene Schmerztherapie (#Wochenende)

Verbesserungsvorschläge:

Assistenzärzte in niedergelassenen Praxen müssen von erfahrenen Fachärzten begleitet werden

Weitere Infos:

Keine Angaben

Infos zum Fall:

Perspektive: Patientin oder Patient
Alter: 50-69 Jahre
Art der Einrichtung:Ambulante Praxis, Arztpraxis, Zahnarztpraxis, Krankenhaus, Normalstation, Notaufnahme
Geschlecht: weiblich

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