Fallbeschreibung:
Liebe MitarbeiterInnen,
meine über 90 jährige Mutter wurde wegen einer kurzen Synkope in ein Krankenhaus eingewiesen und verstarb einige Tage später.
Sie war bis zu dieser Einweisung am Rollator mobil, wohnte mit Unterstützung allein in einer kleinen Wohnung und kochte sich noch täglich ihr eigenes Essen.
Nach der Einweisung bemühte ich mich, Auskunft über ihren Gesundheitszustand zu bekommen, wobei mir auffiel, dass nicht entsprechend ihres mitgegebenen Anamnesebogens gehandelt wurde (Ein Antibiotikum wurde trotz angegebener Unverträglichkeit verordnet).
Die behandelnden Ärzte?/der behandelnde Arzt wechselten, waren teils wegen Sprachschwierigkeiten schwer zu verstehen, wussten meist nicht, wer meine Mutter war, suchten ihre Akte im PC und die Auskünfte bezüglich ihrer Entlassung waren widersprüchlich. Dann sollte sie verlegt werden (geriatrische Station?Kurzzeitpflege?) und verstarb.
Seit ihrer Todesnacht bemühe ich mich um nachvollziehbare Informationen über den Behandlungsverlauf, die Umstände ihres Todes und um einen Arztbrief.
Das Ergebnis war eine wenig aussagefähige Kurzfassung eines Arztbriefes und ein ausführlicher Arztbrief von einer anderen Patientin der Klinik.
Nach vielen weiteren Bemühungen meinerseits, bekam ich dann scheibchenweise einige Untersuchungsbefunde, woraufhin ich anliegenden Brief an die Klinik schrieb.
Leider bekomme ich auf diesen wichtigen Brief keine Antwort.
Meine Frage an Sie: „Können Sie mich bei der Beantwortung meiner Fragen durch die behandelnden Ärzte unterstützen?“ Antworten wären für uns Kinder der Verstorbenen sehr wichtig.
Gleichzeitig könnten durch diese Arbeiten evtl. einige Abläufe in der Klinik verbessert werden, z. B. dass mitgegebene Unterlagen (Anamnese, Patiententestament) der Patienten gesichtet werden.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung,
Gut gelaufen:
Nach Aussagen meines Bruders soll die Begegnung mit dem Personal freundlich gewesen sein.
Schlecht gelaufen:
Die Kommunikation, die mangelnde Kenntnisnahme wichtiger Unterlagen (z.B. Patiententestament, Anamnesebogen, Medikamentenunverträglichkeiten, Vorerkrankungen),
nach jetzigem Wissensstand wohl auch eine unzureichende ärztliche Behandlung.
Verbesserungsvorschläge:
Kommunikation, Kenntnisnahme von wichtigen Unterlagen (z.B. Patiententestament, Anamnesebogen, Medikamentenunverträglichkeiten, Vorerkrankungen),
bestmögliche und sorgfältige Behandlung aller Patienten, auch der älterer.
Weitere Infos:
Folgende wichtige Fragen wurden aus dem Brief extrahiert:
Weshalb wurde initial ein Antibiotikum gegeben, obwohl in dem Anamneseblatt extra rot gekennzeichnet unter Allergien und Unverträglichkeiten dieses Antibiotikum, aufgeführt wurde?
Warum wurde trotz Vorliegen eines Patiententestaments eine Reanimation durchgeführt?
Warum wurden die Angehörigen nicht angerufen (sie waren die ganze Zeit erreichbar)?
Infos zum Fall:
Perspektive:
Angehörige oder Angehöriger einer Patientin oder eines Patienten
Alter:
80+ Jahre
Art der EInrichtung:
Normalstation, Krankenhaus
Geschlecht:
weiblich