Fallbeschreibung:
Meine Mutter lag nach einer schweren Operation mit anschließender Sepsis für Wochen im künstlichen Koma und trug einen gravierenden Hörschaden davon.
Die betreuenden Ärzte befassten sich überhaupt nicht mit dieser neuen Schädigung und bemühten sich nicht um eine adäquate Kommunikation mit der Patientin, sondern redeten über sie hinweg. Das Hörproblem meiner Mutter könne von der Klinik nicht gelöst werden.
Dieses Verhalten und ihre Uninformiertheit über ihren eigenen Zustand führte bei meiner Mutter zu einer Verweigerungshaltung. Ihre Gesundung litt sehr drunter.
Auf die verzweifelten Angehörigen wirkte dieses Verhalten der Ärzte sehr ignorant und gleichgültig.
Wir können uns nicht vorstellen, dass dieses Problem der Schwerhörigkeit nach einer Sepsis bzw. nach dem künstlichen Koma nur vereinzelt auftritt und man als Klinik da keine Handlungsoptionen hat.
Meine Mutter ist einige Wochen später verstorben – aber wir möchten unseren Anteil leisten, um anderen Menschen diese frustrierende Erfahrung zu ersparen.
Gut gelaufen:
Keine Angaben
Schlecht gelaufen:
Die Patientin und ihre Angehörigen wurden nicht ernst genommen. Verantwortlichkeiten wurden abgewiegelt.
Verbesserungsvorschläge:
Mehr Verantwortungsübernahme, zugewandte Kommunikation mit den Patienten und den Angehörigen.
Weitere Infos:
Es bräuchte eine Kontaktperson im Krankenhaus, die dafür verantwortlich ist, dass die Interessen und Bedürfnisse alter, gehandicapter Patienten und Patientinnen und auch der Angehörigen gewahrt bzw. gegenüber den Ärzten und Ärztinnen vertreten bzw. eingefordert werden.
Infos zum Fall:
Perspektive:
Angehörige oder Angehöriger einer Patientin oder eines Patienten
Alter:
70-79 Jahre
Art der EInrichtung:
Krankenhaus, Intensivstation
Geschlecht:
weiblich