Fallbeschreibung:
Mir wurden relevante Informationen und Befunde nach einer endoskopischen BauchOP durch den Operateur/ die Operateurin und die weiteren Stationsärzte nur mangelhaft und unvollständig kommuniziert.
Der einzige Kontakt mit dem operierenden Arzt/ Ärztin erfolgte direkt im Aufwachraum, im noch nicht ganz wachen Zustand, wo einem der OP-Befund ohne weitere Einordnung ‚vor die Füße geworfen‘ wurde.
Ab da erfolgte die Kommunikation nur durch andere Stationsärzte, die meinen Fall nicht kannten.
Informationen waren entsprechend widersprüchlich und für mich als Patient schwer nachvollziehbar und konfus. Im Nachhinein und aufgrund anhaltender Beschwerden stellte ich nach ca. 6 Monaten fest, dass mir auch entscheidende Befunde überhaupt nicht mitgeteilt wurden. Nur durch eigene Initiative und wiederholte Arztbesuche kam ich letztlich durch Zufall an den OP-Bericht. Wichtige Diagnosen, die meine weitere Behandlung und meinen Gesundheitszustand maßgeblich beeinflussen, wurden mir nach der OP durch keinen der beteiligten Ärzte mitgeteilt.
Als Patient war ich nach Verlassen das Aufwachraumes quasi auf mich gestellt, und das weitere Procedere und jede medizinische Aufarbeitung schien nicht mehr in den Zuständigkeitsbereich der Operateure zu fallen. Jede ärztliche Kommunikation lief aus meiner Sicht denkbar schlecht ab und stellte letztlich ein erhebliches Risiko für meine Gesundheit dar.
Gut gelaufen:
Keine Angaben
Schlecht gelaufen:
Jede Art der ärztlichen Kommunikation. Der/Die Operateur:in fühlte sich für jegliches Follow-Up nicht zuständig bzw. hatte keine Zeit dafür, und alle weiteren Ärzte waren unzureichend informiert.
Eine Mitteilung von Befunden direkt im Aufwachraum ist für eine sinnvolle Kommunikation absolut ungeeignet. Das man als Patient nicht standardmäßig den OP-Bericht erhält, trägt ebenfalls zu schlechter Information und mangelnder Transparenz bei.
Verbesserungsvorschläge:
Jeder Operateur muss für Gespräche und Befunderklärung post OP zur Verfügung stehen und Zeit muss dafür eingeplant werden. Weiterbehandelnde Ärzte müssen über den Fall informiert sein, bevor mit Patienten kommuniziert wird, und Zeit muss auch für die Übergabe, Einlesen in Dokumente etc. eingeplant sein. Jegliche Dokumentation muss dem Patienten unaufgefordert zur Verfügung stehen.
Weitere Infos:
Zusammenfassend finde ich es schockierend, wie viel gesundheitlicher Schaden durch mangelnde Kommunikation entstehen kann und wie sehr sich Zeitdruck, zu hohe Arbeitsbelastung und schlechte Organisation auf die Patientenversorgung auswirken.
Infos zum Fall:
Perspektive:
Patientin oder Patient
Alter:
30-49 Jahre
Art der EInrichtung:
Normalstation, Krankenhaus, Aufwachraum
Geschlecht:
weiblich