Fallbeschreibung:
Im Alter von Mitte 30 Jahre erhielt ich die Diagnose Bluthochdruck. Diese Diagnose wurde wiederholt von verschiedenen Ärzten in verschiedenen Städten wiederholt. Symptome die ich beschrieb, wie massive Schweißausbrüche in Schlaf, wurde nicht beachtet und bagatellisiert (Wechseljahre, Lebenswandel umstellen, trotz ausreichen Schlaf, Idealgewicht, kein Alkohol, usw.).
Im Alter von 50 Jahren wurde dann zum Bluthochdruck, eine Sklerose der Blutgefäße diagnostiziert vom Nephrologen. Auch dies war eine Fehldiagnose. Erst der Radiologe / die Radiologin stellte fest, dass bei mir ein Phäochromsytom (Grösse Tischtennisball) vorhanden war, was die Ursache für den jahrelangen Bluthochdruck war. Große Bauch OP in einer Klinik. Nach Operation (6 Std.) Neuralgie in den Füßen.
Dazu zwei Wochen später nach der ersten Entlassung noch eine geplatzte Gallenblase. Wurde vom dem Hausarzt / von der Hausärztin und von den Rettungssanitäten nicht erkannt (Einlieferung in ein Krankenhaus nur nach massiver Forderung von mir), genauso wenig vom dem aufnehmenden Arzt / vor der aufnehmenden Ärztin im Krankenhaus. Bis zur Gallen OP ging die Ärzte von der Entfernung der Gallenblase aus und OP geschah Tage nach der Aufnahme. Nach der OP „schimpften“ die Ärzte mit mir, da es im Bauchraum nur noch eine geplatzte Gallenblase gab und die OP 4 1/2 Stunden dauerte, um den Bauchraum zu säubern.
Krankenkasse hat es null interessiert und Reha abgelehnt. Beratung zur falschen Behandlung? Nix, nada, niente!
Spätfolgen: weiterhin Neuropathies, dauerhaft Medikamente, usw.
Ich bin froh all das überlebt zu haben, aber Vertrauen zu Ärzten und ihren Diagnosen haben ich nur sehr beschränkt. Darf jetzt wohl auf den Schlaganfall warten.
Gut gelaufen:
Wochenlange gute Vorbereitung auf die OP zur Entfernung des Phäochromosytom durch die Endokrinologen der Klinik und ihr in die Schranken weisen der Operateure, die innerhalb kürzester Zeit operieren wollten, obwohl dies bei der Erkrankung null angezeigt ist! OP wäre wohl gelungen, aber wie die Endokrinologen anmerkten, wohl schlecht für mein Leben.
Schlecht gelaufen:
Mangelhafte Diagnostik über Jahre hinweg durch verschiedene Ärzte in zwei Städten, trotz regelmäßiger Untersuchungen aufgrund des Bluthochdrucks. (Kontrolle der Medikamente und Langzeitblutdruckmessungen, mit wohl atypischen Verläufen trotz Medikamenten).
Verbesserungsvorschläge:
Genauere Diagnostik, die das besondere zunächst ausschließt und dann vielleicht mal generalisiert.
Im übrigen sind mir weitere Fälle bekannt, bei denen diese besondere Erkrankung (Phäochromosytom) massiv verspätet erkannt wurden und bei der Diagnostik nicht mal in Erwägung gezogen!
Krankenkassen sollten von sich aus auf Patienten mit möglichen Behandlungsfehlern zu gehen. Sie sehen doch die Rechnung!
Weitere Infos:
Es ist immer noch ein Skandal, dass trotz der Sozialwahlen, im Bundesausschuss Krankenkassen und Ärzte Entscheidungen treffen und wir Beitragszahler nur beratende Funktion, obwohl unsere Krankenkassenbeiträge das System stützen. Motto scheint zu sein, was interessiert uns der Patient. Er kostet dich nur.
Infos zum Fall:
Perspektive:
Patientin oder Patient
Alter:
50-69 Jahre
Art der EInrichtung:
Ambulante Praxis, Arztpraxis
Geschlecht:
männlich