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2024-1037

Falsche Diagnose erhalten

Fallbeschreibung:

In meinem Fall bin ich im letzten Jahr zu einem niedergelassenen Neurologen. Es wurden Nervenleitmessungen durchgeführt aufgrund eines starken Kribbeln an allen Fingern beider Hände und erheblichen Kraftabbau der linken Hand – Schlüssel im Türschloss konnte ich nicht mehr drehen. Die Neurologin hat das Kapaltunnelsyndrom diagnostiziert und empfohlen, eine OP durchführen zu lassen, wenn sich das Missempfinden in den nächsten 2 Monaten nicht bessert. Eine Überweisung für eine chirurgische Behandlung wurde direkt mit ausgestellt. Aufgrund fehlender Linderung habe ich dann die OP im Krankenhaus durchführen lassen ca. 3 Monate später. Da sich der Muskelabbau insbesondere an der linken Hand fortgesetzt hat, hatte ich nochmals einen Termin beim Orthopäden. Dieser empfahl eine Zweitmeinung bei einem anderen Neurologen. Es wurden in zwei Terminen wieder Nervenleitmessungen durchgeführt und zusätzlich Blut abgenommen. Die Ergebnisse der Nervenleitmessungen sind meines Erachtens ähnlich. Daraufhin wurde ich unmittelbar nach der Zweitmeinung in Klinik überwiesen zur Nervenwasser- und weiteren Untersuchungen. Nochmalige durchgeführte Nervenleitmessungen haben direkt zu der Diagnose CIDP geführt. Man hat unmittelbar begonnen, mir intravenös Immunglobuline zu verabreichen. Eindeutige Aussage ist, dass es sich definitiv nicht um das Kapaltunnelsyndrom handelt. Auch die ersten durchgeführten Untersuchungen haben bereits eindeutige Anzeichen dafür gegeben. Somit wäre bei richtiger Interpretation der Messergebnisse die OP vom ersten Tag an nicht erforderlich gewesen. Der Eingriff für den Kapaltunnel wurde unter Vollnarkose durchgeführt und hat zudem eine 2-wöchige Arbeitsunfähigkeit zufolge gehabt. Seit Herbst 2022 konnte ich meinem Sport nicht mehr nachgehen – im Nachhinein wäre das aber völlig ok gewesen, da die Krankheit nicht im Zusammenhang mit dem Kapaltunnel steht. Mit einer richtigen Diagnose hätte der Muskelabbau an der linken und rechten Hand vermutlich vermieden werden können.

Gut gelaufen:

Später auf Anraten des Orthopäden eine Zweitmeinung eingeholt

Schlecht gelaufen:

Falsche Behandlung durch Fachärztin obwohl Symptome eindeutig waren.

Verbesserungsvorschläge:

Ärztin war fachlich nicht der Aufgabe gewachsen.

Weitere Infos:

Keine Angaben
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Infos zum Fall:

Perspektive:

Patientin oder Patient

Alter:

30-49 Jahre

Art der EInrichtung:

Ambulante Praxis, Arztpraxis, Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ)

Geschlecht:

männlich

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