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2025-026

Würdeloser Umgang und fehlende Empathie im Krankenhaus

Fallbeschreibung:

Einlieferung mit dem RTW in die NA des Krankenhauses. Sonntag-Abend, keine hektischen oder gestressten Abläufe waren zu erkennen. Hier ein Teil der Geschehnisse von meinem 2-nächtlichen Aufenthalt: – ärztl. Begleitung von der NA auf die Toilette (Urinprobe). Ich wurde zum WC für den Wartebereich der Angehörigen/Neuzugänge geführt. Meine Begleitung erklärte mir an der Schleusentür wo ich hinzugehen habe und ließ mich allein. Ich (weiblich, 60 Jahre) hatte eine lange Hose und ein hinten offenes OP-Hemd an und wurde angewiesen, mit dem Urinbecher in der Hand die Toilette des besetzten Wartebereichs zu nutzen. – nach fast 6 Stunden auf der NA (1:30 Uhr Nachts) Aufnahme auf Station. Ich bekam ein gut eingerichtetes Einzelzimmer. – Frühstück am Morgen: gerade angefangen zu essen wurde ich abgeholt zu weiteren Untersuchungen. Als ich zurückkam, war alles abgeräumt. Erst gegen Abend (17:15 Uhr) bekam ich eine Brühe ohne Brot, dafür ein Stückchen Butter (?). Die Suppe war extremst versalzen. Selbst mit viel Wasser verdünnt, schäumten meine Magenschleimhäute von den wenigen Löffeln, die ich sie zu mir genommen habe …… Reaktion auf meine Beschwerde, gerichtet an einen Arzt: „es ist immer aus der Sicht des Betrachters“ – Zuvor noch der Versuch für die Verlegung auf eine andere Station. Auf dem Weg dorthin kam ein Anruf man solle mich wieder zurückfahren, es gäbe ein Problem, das zu klären sei. Wartezeit für mich wieder einige Stunden ohne Information. Als Essen gab es die zuvor erwähnte salzige Suppe. Letztendlich wurde ich zwei Zimmer weiter zu einer Patientin geschoben. – die Zimmernachbarin hatte in der Nacht 2 x heftig erbrochen. Mit dem Notschalter kam beides mal niemand. Ich habe jedesmal das Personal gesucht und in den Aufenthaltsräumen gefunden (Hinweis: das Personal war zu der Zeit nicht im Stress). Meine Zimmernachbarin war frisch operiert, sie brauchte wirklich Hilfe. – Ihr Bett war in der Nacht nicht so schnell zu reinigen, es wurde ausgetauscht. Das am Boden liegende Erbrochene wurde mit einem Papier unter dem Fuß weggewischt. – kurze Nacht, Frühstück habe ich erhalten. Gleich danach kam die Verlegung auf eine weitere Station. – Auf dieser Station waren die Flure nicht gelüftet, der Geruch dementsprechend (Innere). – Angedacht war für mich ein Mini-Zimmer ohne Toilette, ohne Dusche. Die waren für die Stations-Patienten auf dem Gang zu finden. – Als Zimmernachbarin war eine betagte Frau die sehr geruchsintensiv war, Sauerstoff benötigte, laut schnarchte, nicht mobil war, schwerhörig und verwirrt schien und dementsprechend laut redete. Es war klar, Ihre Notdurft verrichtet sie in ihrem keine zwei Meter neben mir stehenden Bett. Mit dieser letzten Erfahrung habe ich das KH verlassen. Durch eine Zusatzversicherung habe ich Anrecht auf ein Einzelzimmer/Chefarztbehandlung. Ich hatte dies erwähnt bei der Aufnahme, auf Station, gegenüber Pflegepersonal. Mir wurde zugenickt und letztendlich nie weitergegeben oder – man möchte fast sagen – ignoriert. Ohne Informationen über mein Verbleib wurde ich in zwei Nächten Aufenthalt 3 x umgesiedelt. Über Diagnosen und die Ergebnisse von Untersuchungen war ich lange nicht informiert und bin es von einigen Untersuchungen weiterhin nicht. In der Zeit meines Aufenthalts bekam ich 1/2 Brötchen, 1 versalzene Suppe, 2 Tassen Kaffee die ich wegen Untersuchungsterminierung nicht haben konnte, 1 Tasse Tee, 1 Flasche Wasser. Ich war freundlich zu den Angestellten und habe auch aufgrund des bekannten Personalmangels Verständnis gezeigt. Aufmerksam wird man dann aber doch, wenn zwei Thrombose-Spritzen innerhalb einer Stunde gesetzt werden, weil die erste nicht dokumentiert war. Kommentar: „jetzt ist sie schon drin. Es ist eine geringe Dosis und die doppelte Menge macht dann nichts“ Ich bin zudem Herzkrank und hinterfrage, ob ich diesbezüglich die richtigen Medikamente bekommen habe oder ob auch dieser Hinweis ignoriert, bzw. nicht dokumentiert war. Es wurden weiterhin – Zugänge falsch gelegt – die für den Toilettengang unterbrochene Infusion (Schmerzmittel) nicht mehr angehängt – keine Möglichkeiten gegeben dass Angehörige sich informieren können (6 Stunden Notaufnahme) – bei Aufnahme auf Station keine Zimmereinweisung durchgeführt. Das Bett war auf höchste Stufe eingestellt, es gab hier keine Hilfe es runterzufahren, ich musste reinklettern – auf Station kein Hinweis zur Teeküche und die Möglichkeit sich selbst zu versorgen – zwei kleine Handtücher, kein größeres Duschtuch, keine Zahnbürsten

Gut gelaufen:

Vorgehensweise der Untersuchungen (Einkreisen des Problems),

Schlecht gelaufen:

Die Belegschaft scheint sich im Punkt „Umgang mit den Patienten“ zu splitten. Es gibt Personal, das Empathie zeigt und sich bemüht – hierfür „CHAPEAU“. Es gibt leider nicht wenig Personal in der Ärzteschaft, Verwaltung und der Pflege, die sich an den Patienten belustigen, sie verbal abschmieren und Fürsorge heucheln.

Verbesserungsvorschläge:

Gewinnorientierte, das Sozialsystem aussaugende Krankenhäuser verbieten. Krankenkassen zahlen nicht wenig für die Aufenthalte und Behandlungen. Das ist auch o.k. – doch sollte es möglich sein, dem KH die finanzielle Leistung bei diesen Umständen zu verweigern. Patienten sollten Anhörung finden und ermuntert werden ihre Erfahrungen nicht zu schlucken; eventuell könnte die KK nachfragen? Letztendlich sind es auch die Versicherten, die mit ihren Beiträgen die Häuser finanzieren, leider auch die Heuschrecken im Sozialwesen.

Weitere Infos:

…. ohne Worte ….
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Infos zum Fall:

Perspektive:

Patientin oder Patient

Alter:

50-69 Jahre

Art der EInrichtung:

Normalstation, Notaufnahme, Krankenhaus, sonstiger Bereich

Geschlecht:

weiblich

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