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2024-1147

Schlaganfall falsch gedeutet

Fallbeschreibung:

Ich erwachte ohne die Funktion meiner Beine. Nachdem ich zur Toilette gekrochen und zurück ins Bett gerobbt bin, bat ich meine Mitbewohnerin um Hilfe. Als der Krankenwagen mich in die Notaufnahme brachte, konnte ich noch mit Unterstützung soweit alles tun. Doch mein Zustand verschlechterte sich sehr schnell. Aufgrund des starken Schwindels konnte ich meine Augen kaum offen halten oder fokussieren. Ich habe bei den Ersthelfern darauf hingewiesen, dass ich eine Diagnose habe. Ich habe dies getan, damit eventuell schneller herausgefunden wird, um was es sich handelt und nicht, dass es gegen mich verwendet wird und in allen Arztbriefen drinsteht. Denn was hat meine psychische Erkrankung mit einem Schlaganfall zu tun? Mir war so unwohl, dass ich kaum in der Lage war, mit anderen zu sprechen. Allgemein fiel mir sprechen sehr schwer. Ich habe erwähnt, dass meine Zunge kribbelt, jedoch wurde dem keine Beachtung geschenkt. Ich habe am Anfang die Bitte geäußert, mir zu helfen auf die Toilette zu gehen. Als ich die Tür schloss, verlor ich das Gleichgewicht und fiel mit meinem Gesicht gegen die Wand. Danach konnte ich noch irgendwie auf die Toilette gehen, bevor ich mich zurück auf den Boden fallen ließ. Der Student/ Die Studentin half mir zurück ins Bett zu kommen, wo ich dann 6-7 Stunden verbrachte. Ich fragte nach einem Schlaganfall oder Herzinfarkt, erhielt jedoch die Antwort, dass dies in meinem Alter unwahrscheinlich sei. Danach konnte ich nicht mehr sprechen. Der/ Die Assistenzarzt:in kam in dieser Zeit mehrmals zu mir, um mich zu untersuchen, doch als ich meine Arme und Beine nicht heben konnte, ging er/ sie genervt weg. Es scheint als ob der Arzt/ die Ärztin meinen Zustand als übertrieben und überreagierend empfunden hat. Niemand reagierte, selbst als ich mich mehrmals einnässte. Ich musste mir nicht anders zu helfen. Ich war nicht in der Lage, meinen Körper zu bewegen oder zu sprechen, aber ich war teilweise wach und bekam alles mit, einschließlich des Diebstahls meiner Tasche. Der Arzt/ Die Ärztin schickte mich dann nach Hause. Der Krankentransport war verwundert über meinen Zustand und wollte mich zunächst nicht mitnehmen, doch die Pflegekraft sagte, ich könne nach Hause gehen. Es wurde daraufhin eine Einweisung in die Psychiatrie empfohlen. Daraufhin lag ich zwei Tage zu Hause, wurde dann in ein anderes Krankenhaus überwiesen, wo ich zwei Tage lang auf der Krisenintervention verbrachte. Anschließend wurde ich nochmal verlegt, wo ein CT gemacht und eine Notfalloperation durchgeführt wurde. Danach folgten 8 Wochen stationärer Behandlung, gefolgt von einer zweimonatigen Rehabilitationsphase.

Gut gelaufen:

Keine Angaben

Schlecht gelaufen:

Bis heute kann ich nicht nachvollziehen, warum kein CT durchgeführt wurde und ich stattdessen fünf Tage warten musste. Eine Pflegekraft gab mir 1-2 mal Tabletten, die mich schläfrig machten. Daraufhin heißt es im Behandlungsbericht, dass die Patientin nur geschlafen hätte.

Verbesserungsvorschläge:

Psychische Erkrankungen ernst nehmen aber Menschen die eine haben, nicht direkt abstempeln!

Weitere Infos:

Der Arzt/ Die Ärztin sollte sich darüber bewusst sein, welche Fehler er/ sie begangen hat und wie stark mich seine/ ihre Stigmatisierung beinahe das Leben gekostet hätte. Ich möchte verhindern, dass niemand anderes durch ähnliche Vorfälle Schaden erleidet.
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Infos zum Fall:

Perspektive:

Patientin oder Patient

Alter:

15-29 Jahre

Art der EInrichtung:

Krankenhaus

Geschlecht:

weiblich

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